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2-m-Empfänger Junior (JR70) Änderungen und Verbesserungen

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Die Erstveröffentlichung dieses Artikels in der cq-DL 1/90 hat eine außergewöhnliche Resonanz gefunden.

Wie immer, wenn ein Gerät in größeren Stückzahlen gebaut wird, gibt es noch Änderungen und Verbesserungen, die aus den Erfahrungen der ersten Serie resultieren.

Folgende Punkte wurden überarbeitet:

  1. Quarzfilteranpassung;
  2. Verstärkungsreduzierung der ZF-Stufe;
  3. Verbesserung der NF-Ausbeute;
  4. Rauschsperrenschaltung;
  5. HF-Handregelung der Vorstufe.

Quarzfilteranpassung

Das 10,7-MHz-Quarzfilter 10 M 15 ist auf der Eingangsseite nicht optimal angepaßt. Der ZF-Filter-Ausgang (L7) ist zu niederohmig und für den Eingangswiderstand (etwa 3 kΩ) des Quarzfilters nicht geeignet.

Hier wird eine kapazitive Kopplung vom heißen Ende des Schwingkreises L6 zum Eingang des Quarzfilters vorgenommen. Der Koppelkondensator beträgt 39 pF. Die Leiterbahn vom Filter L7 zum Quarzfilter muß aufgetrennt werden.

Verstärkungsreduzlerung ZF-Stufe

Bei sehr starken Signalen und bei Verwendung von leistungsfähigen Außenantennen kommt es leicht zu einem Zustopfeffekt, der seine Ursache in der sehr hohen Eingangsempfindlichkeit des ZF.NFBausteines LM 3089 hat. Die Verstärkung der ZF-Verstärkerstufe mit dem BF 900 (T2) muß deutlich abgesenkt werden. Dies geschieht durch Gegenkopplung in der Sourceleitung. Der vorhandene Widerstand 47 Ω (R19) wird ersetzt durch 330 Ω. Der parallele Kondensator C13 (0,1 NF) wird entfernt, so daß die Gegenkopplung voll wirksam ist.

Als weitere Maßnahme wird der Spannungsteiler für Gate 2 des BF 900 (T2) verändert. Der Widerstand R18 (10 kΩ) wird ersetzt durch 2,2 kΩ. Die Eingangsempfindlichkeit wird dadurch nicht beeinflußt. 1 NV am Antenneneingang ergibt schon einen S-Meter-Ausschlag.

Verbesserung der NF-Ausbeute

Der ZF-NF-Baustein LM 3089 ist für die Anwendung in UKW-Rundfunkschaltungen, also Breitband-FM, konzipiert.

Für die Verwendung bei Schmalband-FM ergeben sich daraus einige Nachteile. Die Rauschsperre ist nur noch schwach wirksam, und die Diskriminatorkurve für die Erzeugung der NF verläuft bei der Verwendung normaler 10,7-MHz-Filter sehr flach, d. h., die NF-Spannung bleibt niedrig.

Zur Erzielung einer steileren Diskriminatorkurve wurde dem Schwingkreis L10 ein 10,7-MHz-Quarz parallelgeschaltet.

Zur Bedämpfung des Quarzes wird noch ein Widerstand 4,7 kΩ zugeschaltet.

Der Abgleich wird am besten mit einem starken, modulierten Signal vorgenommen, wobei auf sauberste NF-Wiedergabe bei gleichzeitig maximalem S-Meter-Ausschlag zu achten ist. Beide Punkte fallen nicht ganz zusammen.

Diese Maßnahme führt zu einer deutlichen Verbesserung der NF-Wiedergabe.

Rauschsperrenfunktion

Diese Erweiterung ist neu entwickelt worden. Sie ist in den Geräten der ersten Serie nicht enthalten. Sie ist aber problemlos in allen Geräten nachzurüsten, weil hierfür ein kleiner Print (50 X35 mm) zur Verfügung steht, der einfach auf das Gewindestück des Rauschsperrenpotis aufgesetzt wird.

Die Funktion: Der NF-Verstärker-Baustein LM 386 besitzt an Pin 7 eine Möglichkeit, den Verstärker zu sperren. Wenn man diesen Anschluß gegen Masse zieht, wird die NF vollständig gesperrt. Diese Funktion übernimmt der Transistor T4 (Abb. 1, gestrichelter Bereich).

Bild 1
Abb. 1: Schaltbild 2-m-FM-Empfänger Junior (JR70) mit dem Zusetzprint für die Rauschsperre (innerhalb der gestrichelten Linie).

Das Schaltsignal wird vom S-MeterAusschlag abgeleitet. Der OP 741 ist als Komparator (Vergleicher) geschaltet.

Das vom S-Meter kommende Gleichspannungssignal wird auf den Eingang 2 des OPs gegeben. An Eingang 3 wird eine durch einen Spannungsteiler (Rauschsperrenpoti) gewonnene Vergleichsspannung angelegt. Nur wenn die vom S-Meter kommende Spannung größer ist, schaltet der Ausgang des OPs (Pin 6) von Positiv nach Negativ. Der Transistor T4 wird gesperrt, der Kollektor geht auf Positiv, und der NE-Verstärker öffnet.

Da die Vergleichsspannung über das Rauschsperrenpoti eingestellt wird, ist zu erkennen, daß die Schaltschwelle bis zu höchsten Signalstärken eingestellt werden kann. Ein Vorteil, den normale Rauschsperren nicht bieten. Im Standby-Betrieb öffnen die Rauschsperren schon meist bei sehr kleinen Signalen, die aus größerer Entfernung kommen und nicht immer erwünscht sind.

Um auch noch kleinste Signalspannungen zu verarbeiten, muß der OP 741 auch mit einer negativen Betriebsspannung versorgt werden. Der Timer 555 als astabiler Multivibrator erzeugt diese Spannung, die auf 4,7 V stabilisiert wird.

Die Rauschsperrenfunktion ist voll wirksam und bedeutet einen Zugewinn an Bedienungskomfort.

HF-Handregelung der Vorstufe

Extrem starke Eingangssignale können zur Übersteuerung des Eingangsmischers führen.

Es wäre daher vorteilhaft, die Verstärkung der Vorstufe soweit abzusenken, daß der Mischer nicht überfahren wird. Eine Möglichkeit der Absenkung ergibt sich durch Reduzieren der Spannung am Gate 2 des BF 900 (T1) bis in den negativen Bereich.

Eine negative Spannung steht auf dem Zusatzprint der Rauschsperre zur Verfügung (4,7 Volt).

In einfachster Form kann man die negative Spannung über einen Schalter und einen Vorwiderstand von 22 kΩ direkt auf das Gate 2 des Eingangstransistors legen. Das Signal wird in diesem Fall um etwa 30 dB abgesenkt.

Denkbar wäre hier auch, ein Poti einzusetzen, mit dem die negative Vorspannung eingestellt werden kann.

DJ1MC, Walter Ernst.