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Hochwertiges Koaxialrelais zum Eigenbau

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Da die Preise hochwertiger Koaxialrelais durch den erforderlichen mechanischen Aufwand recht hoch liegen, wurde versucht, ein Relais zu entwickeln, das mit einfachen Mitteln von Funkamateuren gebaut werden kann. Ausgehend von der gleichen Überlegung werden hier zwei Bauformen vorgestellt, die sich an die unterschiedlichen mechanischen Möglichkeiten von Amateuren anpassen.

Bei beiden Typen wird von normalen NF-Relais ausgegangen. Der Verfasser verwendete Keilrelais (Siemens Typ V 23152A2+++), die zum Teil recht preisgünstig als 60-V-Postrelais erhältlich sind. Für 12-V-Betrieb muß die Spule mit ca. 3200 Windungen Kupfer-Lack-Draht 0,15 mm 0 bewickelt werden.

Andere Relaistypen können jedoch durch Anpassung der Mechanik ebenfalls verwendet werden (Bild 5).

Typ 1 Relais mit Frästeil

Der gefräste Koaxkörper wird nach Bild 1, die Montageplatte nach Bild 2 bearbeitet und - wenn möglich - versilbert. Die beiden äußeren BNC-Buchsen werden eingeschraubt und der Einschnitt für die Kontakte angezeichnet. Die Buchsen werden wieder herausgeschraubt und der Mittelstift mit einem feinen Sägeblatt in Richtung der Längsfräsung eingesägt. Der Schlitz muß etwas in die Teflon-Isolierung gehen, da sich der Innenleiter sonst verdrehen kann.

Bild 1
Bild 1: Gefräster Koaxialkörper für Relais-Typ 1 (Material: Messing).

Bild 2
Bild 2: Montageplatte für Relais-Typ 1 (Material: Messing, 2 mm dick).

Die Buchsen schraubt man nun fest ein und sichert sie auf der Außenseite mit etwas Lack.

Die Kontaktfedern werden aus geeigneten Relaiskontakten (z.B. vom Keilrelais) nach Bild 3 vorgebogen und in die geschlitzten BNC-Buchsen eingesetzt. Sie werden so justiert, daß eine Feder am Mittelkontakt, die andere (auf der Betätigungsseite!) am Relaiskörper anliegt (Bild 4). Darauf werden die Federn mit den Mittelstiften der BNC-Buchsen verlötet.

Bild 3
Bild 3: Kontaktfeder für Relais-Typen 1 und 2 (Material aus anderen Relais ausbauen).

Bild 4
Bild 4: Anordnung der Kontakte (für beide Relais-Typen).

Der Koaxkörper wird nun entsprechend Bild 5 mit dem Relaisteil verschraubt, auf dessen Betätigungsarm ein Plättchen der Größe 20 × 4 aufgeklebt wurde. Die beiden Betätigungsstifte aus Kunststoff werden eingesetzt und das Relais durch vorsichtiges Verschieben so justiert, daß beide Kontakte sicher schalten.

Bild 5
Bild 5: Zusammenbau des Koaxkörpers (Typ 1 oder 2) mit einem Keilrelais.

Die Daten der Musterrelais:

Durchgangsdämpfung (0 bis 2,5 GHz): 0,1 dB
Sperrdämpfung (0 bis 2,5 GHz): ≥ 40 dB
VSWR (0 bis 2,5 GHz): ≤ 1,1

Typ 2 Relais aus Blechteilen

Der Typ 2 unterscheidet sich vom Typ 1 nur dadurch, daß das Frästeil durch eine verlötete Blechkonstruktion ersetzt wird, deren Maße und Aufbau den Bildern 6 und 7 zu entnehmen sind.

Bild 6
Bild 6: Blechteile für Relais-Typ 2 (Materialdicke: 0,5 - 1,5 mm).

Bild 7
Bild 7: Koaxkörper des Relais-Typs 2.

Zum Aufbau eignet sich (versilbertes) Kupferblech oder zweiseitig beschichtetes Platinen-material.

Zuerst wird die Koaxkammer aufgebaut, dann lötet man die Muttern der BNC-Buchsen auf. Der weitere Aufbau gleicht dem des Typ 1, Bild 8 gibt noch einige Hinweise. Bild 9 schließlich zeigt schematisch, wie die Koaxkörper mit einem Klappanker-Relais zusammengebaut werden können.

Bild 8
Bild 8: Aufbau des Relais-Typs 2.

Bild 9
Bild 9: Montage des Koaxkörpers an einem Klappanker-Relais (schematisch).

DB3TB, Klaus Jürgen Schöpf.