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Die Low-cost-Quad

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Sie ist der unbestrittene Traum eines jeden DXers und unbestritten auch die wirkungsvollste Antenne für die höheren Kurzwellenbänder: die Cubical-Quad.

Will man mit einer solchen "drehbaren Wäschespinne" ins DX-Geschäft einsteigen, scheitert das oft (abgesehen von den Antennengenehmigungen, falls man nicht sein eigener Hausherr ist) an dem nötigen Außenwiderstand. Immerhin kostet der billigste Bausatz für eine Drei-Band-Quad schon fast 800 Mark, und der Zusammenbau und Abgleich bleiben einem doch noch.

Abb 1
Abb. 1: DX muß nicht teuer sein: die Low-cost-Ouad von DK3AX.

Da ich der Meinung war, daß ich nach über 20 Jahren oft recht mühsamer DX-Jagd nun endlich auch eine Quad haben müßte, suchte ich eine preisgünstigere Alternative.

Und ich fand sie schließlich in einem der zahlreichen Billig-Baumärkte, die ja inzwischen jede etwas größere Stadt hat. Ich stellte mir folgende Vorgaben: DreiBand-Quad für 21/24/28 MHz, Preis unter 100 DM.

Die Entscheidung fiel auf eine Boom-Quad aus Bambus und Holz. Dabei nahm ich in Kauf, daß in vielleicht zwei oder drei Jahren das eine oder andere Teil vom Dach fallen könnte, was voraussichtlich keine großen finanziellen Probleme darstellen würde. Der Zeitaufwand für nötige Reparaturen blieb unberücksichtigt.

Konstruktion

Als Grundlage diente die im Rothammel beschriebene CQ-PA-Dreibandquad, de ren Maße mir von verschiedenen OMs als zuverlässig versichert wurden. Das 24MHz-Element wurde nach der von Rothammel angegebenen Formel berechnet.

Der Reflektor kommt ohne Abstimmstubs aus, ist dafür im Gesamtumfang etwas größer als der Strahler. Die Speisung des Strahlers erfolgt über ein Kabel RG58U mit Dreifach-Gammamatch, Paralleldrahtleitung und Reaktanzkondensator nach VK2AOU (siehe cq-DL 1/77). Dabei wurde, der einfacheren Konstruktion wegen, das Gammamatch mit Koaxkabel nach DL9DE (siehe cq-DL 7/80) ausgeführt.

Die angegebenen Kosten von 79,00 DM müssen bei Neukauf der wesentlichsten Teile angesetzt werden. Bei mir betrugen sie etwa die Hälfte, da ein Teil der Barnbusstäbe (ehemals als Bohnenstangen im Garten vorgesehen) und das Drahtmaterial (ehemalige Dipole und Langdrahtantennen) bereits vorhanden waren.

Aufbau

Es werden immer zwei Bambusstäbe mit dem dicken Ende auf einer Lochplatte mittels zweier 20er Schellen befestigt. Mit den 40er Schellen wird die Lochplatte dann am Boom befestigt. Die Drahtbespannung sorgt dafür, daß der rechte Winkel des Tragekreuzes erhalten bleibt.

Die Paralleldrahtleitung sowie das Speisekabel und das Kästchen mit dem Reaktanzkondensator wurden aus mechanischen Gründen an einem der Bambusstäbe befestigt.

Es empfiehlt sich, das Koaxkabel des 15-m-Gammamatch erst im Plastikgehäuse mit dem Reaktanzkondensator und der Paralleldrahtleitung zu verlöten, da durch Windbewegungen bei einer außenliegenden Lötstelle die Koaxseele leicht bricht.

Wegen der Drahtstärke von "nur" 0,75 mm2 braucht man sich keine Gedanken zu machen. Die dünnen Drähte sind sehr flexibel, was sich günstig auf die Zugbelastung der Bambusstäbe bei Sturm auswirkt. Irgendwelche Schäden (auch am RG58-Speisekabel) konnten in drei Monaten trotz einer HF-Belastung mit bis zu 500 Watt nicht festgestellt werden.

Das SWR liegt auf allen Bändern über die ganze Bandbreite unter 1 : 2.

Viele neue Länder und gute Rapporte aus allen Ecken der Welt bestätigen, daß auch mit kleinem Geldbeutel der Bau einer guten Antenne möglich ist.

Materialien Low-cost-Quad
Boom
30 mm Rundholz (Ramin), 1,80 mDM 14,-
Tragkreuze
8Bambusstäbe, ca. 2,70 m;DM 32,-
Kreuzbefestigung
4Lochplatten ca. 10x 25 cm;DM 6.-
4Doppelschellen, 40 mm;DM 6,-
8Doppelschellen, 20 mm;DM 7,-
Versteifung der Kreuze
Rundaluminium, 8 mmDM 8,-
Draht
40 mZwillingslitze 2 x 0,75DM 16.-
Koaxstückchen, 1 Kondensator, Plastikgehause, diverse Kleinteile

Literatur

  1. Karl Rothammel: Antennenbuch, 5. Aufl. 1976.
  2. Hans Rückert, VK2AOU: Quad Probleme... cqDL 1/77, S. 6.
  3. Norbert Schreiber, DL9DE: Einfacher Serienkondensator... cq-DL 7/80, S. 312.

DK3AX, Gerd Schmidt.