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In Ergänzung zu dem in der cq-DL 11/89, S. 692, erschienenen Empfangsdemodulator soll hier der FM-ATV-Sender nebst Basisbandaufbereitung, d. h. Videoverstärker mit Preemphasis und Tonträgeroszillator mit Zusammenführung beider Signale, vorgestellt werden.

Der Sendebaustein arbeitet auf der Betriebsfrequenz mit einem freischwingenden Oszillator, der nach entsprechender Verstärkung bei 12 V Betriebsspannung etwa 450 mW Leistung abgibt und somit in der Lage ist, einen Mitsubishi-Hybrid-Verstärker M 57762 bei 15 Volt Versorgungsspannung auf etwa 20 Watt auszusteuern.

Die Basisbandaufbereitung gibt am Ausgang ein Video-Tonträgergemisch ab, womit die Kapazitätsdiode im Sendeoszillator moduliert wird. Durch den Eingangsregler ist der Videoverstärker, der bis zu 4 Vss abgeben kann, universell anwendbar und kann daher auch zur Modulation anderer Baugruppen verwendet werden. Der Audio- und Tonträgerhub ist ebenfalls regelbar.

Im Anschluß an den Videoverstärker ist ein Preemphasisglied eingefügt. Hinter den Tonträgeroszillator ist ein Tiefpaßfilter geschaltet, bevor das Signal über einen 470-0-Regler und einen Trennkondensator dem Videosignal zugegeben wird.

Der Sendeoszillator ist im Prinzip mit dem Empfangsoszillator des bereits beschriebenen Empfangsdemodulators baugleich, hier wird nur das Video- bzw. Basisbandsignal über eine HF-Drossel der Kapazitätsdiode zugegeben. über eine Transistorstufe mit dem BFR 90 wird das Sendesignal mit einem BFG 34 auf die Endleistung von 450 mW verstärkt und an den 50-Ω-Ausgang mittels der Trimmer angepaßt. Die Basisspannung wird durch eine Diode 4148 stabilisiert.

Die Emitter des Endstufentransistors werden je mit einem Trapezkondensator, der in die vorher gefrästen Schlitze eingesetzt wird, abgeblockt. Die Spannungsversorgung zum BFR 90 wird durch einen Chipkondensator auf der Masseseite abgeblockt. Bitte unbedingt darauf achten, daß alle Kondensatoren, speziell im Oszillatorbereich, so kurz wie möglich eingelötet werden. Hier nur gute Keramik-Cs mit 2,5 mm Rasterabstand verwenden.

Die Kondensatoren im Oszillator mit Temperaturkoeffizient erbringen eine vertretbare Frequenzstabilität. Durch die Streuwerte der Bauteile und des Transistors sind in diesem Frequenzbereich keine exakt reproduzierbaren Angaben zur Temperaturkompensation möglich, es sind aber bei sorgfältigem Aufbau 15 bis 40 kHz/°C erreichbar, relativ wenig im Verhältnis zu über 20 MHz Bandbreite des FM-Videosignals. Deshalb wurde auf eine PLL-Schaltung verzichtet, es steht natürlich jedem frei, eine solche anzufügen.

Der Aufbau erfolgt auf einer doppelt kaschierten Epoxydplatine, wobei die eine Seite als Massefläche stehenbleibt. Die Bohrungen zur Aufnahme der Bauteile werden wie gewohnt auf der Masseseite mittels 3- bis 4-mm-Bohrer freigefräst.

Der Emitter des BFR 90 wird umgebogen und auf der Massefläche verlötet. Der Auskoppeltrimmer wird vom Kollektorkreis des BFG 34 direkt an die BNC-Ausgangsbuchse gelötet. Zum Abgleich sollte ein Frequenzzähler und ein Milliwattmeter zur Verfügung stehen. Der Frequenzzähler wird über eine kleine Drahtschleife von etwa 1 cm Durchmesser in das Gehäuse gehalten, was in der Regel zur Anzeige ausreicht. Der Ausgang wird an ein Milliwattmeter, eventuell unter Vorschaltung eines Dämpfungsgliedes, angeschlossen.

Mit einem externen Poti wird der Kapazitätsdiode eine Abstimmspannung von 0 bis 12 Volt zugeführt. Innerhalb dieses Spannungsbereiches sollte sich eine Frequenz zwischen 1240 und 1290 MHz einstellen lassen.

Mit dem Koppeltrimmer zwischen Oszillator und BFR 90 wird auf maximale Ausgangsleistung abgestimmt, dabei ändert sich die Frequenz des Oszillators. Die optimale Einstellung liegt etwa bei fast ausgedrehtem Trimmer. Dann sind nur noch die beiden Ausgangstrimmer auf maximale Ausgangsleistung einzustellen. Der Feinabgleich erfolgt danach im Wechselspiel aller Trimmer auf etwa -1 dB an den Bandgrenzen. Damit ist der Baustein betriebsbereit. Die Stromaufnahme beträgt bei 12 Volt Versorgungsspannung etwa 150 mA.

Der Tonträgeroszillator im Basisbandbaustein wird auf 5,5 MHz abgeglichen, entweder mit Zähler oder durch Abhören im Kurzwellenempfänger auf 5,5 MHz. Videohub und NF-Hub werden so eingestellt, daß keine übersteuerungen auftreten. Das Mikrophonsignal wird über ein externes Poti zugeführt, bei starken NF-Signalen, z. B. von einer Videokamera, wobei schon eine Vorverstärkung stattgefunden hat, kann auch der Rückkopplungswiderstand von 4,7 MΩ verringert werden. Das Verhältnis von Eingangswiderstand zu Rückkoppelwiderstand bestimmt die Verstärkung des OP-Verstärkers, in unserem Fall: 4,7 MΩ: 1 kΩ = 4700 fach, ausgelegt für den Anschluß eines dynamischen Mikrophons.

An dem Tonträger-Ausgangspoti von 470 Ω wird letztlich das Bild-Ton-Verhältnis eingestellt, etwa 10 dB unter dem Bildträger. Das heißt, Tonträgeramplitude so einstellen, daß bei leicht verrauschtem Bild der Ton noch verständlich ist. Bei zu großem Tonträger erscheinen Modulationsstreifen im Bild. Die Stromaufnahme der Basisbandaufbereitung beträgt etwa 60 mA bei 12 Volt.

Platinen wie auch Bausätze sind beim Verfasser erhältlich.

Fig 1
Schaltbild Basisbandaufbereltung.

Fig 2
Schaltbild 23-cm-ATV-Sender.

Fig 3
Bestückungsplan Basisbandaufbereitung.

Fig 4
Platinenlayout Basisbandaufbereiting.

Fig 5
Bestückungsplan für den ATV-FM-Sender.

Fig 6
Platinenlayout FM-ATV Sender für 23 cm.

DF4PN, Franz-R. Höfer.