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Einfacher "Hochfrequenzschnüffler"

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Der Mensch hat für Hochfrequenz keinen natürlichen Sinn. Zwar kann man sich bei hohen Leistungen die Finger an HF verbrennen, aber bei kleinen Feldstärken ist man auf technische Hilfsmittel angewiesen. Mit der nachfolgend beschriebenen kleinen Schaltung lassen sich elektromagnetische Felder im Bereich von rund 1,5 MHz bis hinauf weit über 146 MHz nachweisen.

Der "Hochfrequenzschnüffler" ist ein sinnreiches Gerät, das bei EMV-Problemen helfen kann, die Abstimmung von Antennen erleichtert und auch bei vagabundierender HF sehr hilfreich ist. Wer will, der kann damit sein Shack auch nach versteckten Minispionen absuchen.

Es ist mit nur wenigen Bauteilen aufzubauen, eine spezielle Platine wird nicht benötigt. Will man auf die Lochrasterplatine verzichten, dann kann man die Bauteile einfach frei verdrahten und lediglich die Anschlußpunkte eines Einbaumeßgerätes als mechanische Stützpunkte benutzen.

Die Schaltung zeigt Abb. 1. Der Transistor braucht nicht unbedingt ein 2N3819 zu sein, ein Vergleichstyp tut es genauso. Auch die Diode muß nicht eine OA 90 zu sein, jeder Germanium-Kleinsignaltyp ist prinzipiell verwendbar. Als Antenne dient ein ca. 30 cm langer Stahldraht, der zum Schutz der Augen an seinem Ende zu einer kleinen Schleife gebogen wird. Ein Schweißdraht oder eine Teleskopantenne aus der Bastelkiste tun den gleichen Dienst als Antenne.

Abb 1
Abb. 1: Der "Hochfrequenzschnüffler": Die Schaltung ist in wenigen Minuten aufgebaut.

In unserem Aufbaubeispiel (Abb. 2) trägt eine Lochrasterplatine die Bauelemente. Wer nach Gebrauch des "Hochfrequenzschnüfflers" zu bequem ist, den Batteriestecker abzuziehen, der kann auch einen kleinen Schalter vorsehen. Als Meßinstrument M1 eignet sich jedes beliebige Meßgerät mit einem Anzeigebereich unter 1 mA, in dem Mustergerät wird ein Aussteuerungsinstrument aus einem Kassettenrecorder verwendet. Natürlich kann man das Gerätchen auch in ein schmuckes Gehäuse einbauen, aber es verrichtet auch so seinen Dienst.

Abb 2
Abb. 2: Aufbauvorschlag mit Lochrasterplatine.

Funktion

Die Arbeitsweise der Schaltung ist schnell erklärt. Die über die Antenne kommende Hochfrequenz wird von der Germaniumdiode gleichgerichtet. Als Lastwiderstand dient R1. Die an ihm abfallende Spannung wird von C1 gesiebt und dem Gate des FETs zugeführt. Je mehr das Gate positiv wird, um so mehr leitet die Strecke Drain-Source, was wiederum zu einem Stromfluß durch das Instrument M1 führt. Je mehr Hochfrequenz also über die Antenne aufgenommen wird, desto größer der Instrumentenausschlag. Über RV1 wird.die Betriebsspannung bestimmt und somit die Empfindlichkeit geregelt. Für die Grundeinstellung ist RV1 so einzustellen, daß das Meßgerät M1 gerade noch nicht ausschlägt.

Stückliste

C1100pF
R11MΩ
RV11 kΩ
TR12N3819
D1OA90
RFC1 mH Drossel
M1Drehspulmeßinstrument 1 mA oder empfindlicher

G4RAW, Steve Ortmayer.