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Fax und SSTV in frischer Brise

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Die im Amateurfunk gepflegten Betriebsarten Fax (Faksimile) und SSTV (Slow Scan Television) erhalten zur Zeit guten raumen bis achterlichen Wind in die Segel. Verantwortlich dafür sind u.a. einige hervorragende Soft- und Hardware-Entwicklungen, die diese Betriebsarten auf handelsüblichen PCs realisieren. War zunächst eine diesbezügliche Entwicklung bei der Betriebsart Fax zu erkennen, so hat die reine Amateur-Entwicklung und -Betriebsart SSTV nun auf den Computern nachgezogen.

Diese Ubersicht soll Interessenten und potentiellen Einsteigern ohne großen Grundlagenballast die wichtigsten Merkmale dieser beiden Bildübertragungsarten im Amateurfunk vermitteln und Hilfestellung für einen schnellen Einstieg liefern. Ergänzend stehen weitere Beiträge zum Thema.

Faksimile, was aus dem Lateinischen stammt und soviel wie "mach ähnlich" bedeutet, wird umgangssprachlich mit der kürzeren Vereinfachung Fax geführt. Diese übertragungsart ist keine Entwicklung aus der Amateurfunktechnik (so wie es SSTV ist!), sondern wurde aus der kommerziellen Nachrichtentechnik entnommen. Im Jahre 1922 war es erstmalig gelungen, Fax-Bilder über den Atlantik zu übertragen.

Genaugenommen gibt es noch einen Unterschied zwischen Bildfunk und Fax-Funk, also zwischen Bildtelegrafie und Faksimiletelegrafie. Bei der ersten Methode werden die Helligkeitswerte der zu übertragenden Vorlage in analoge Signale umgewandelt, so daß zwischen Schwarz und Weiß auch Grauwerte übertragen werden können, dagegen werden mit der Faksimile-Methode im klassischen Sinne nur schwarzweiß-Informationen übertragen. Das im Amateurfunk in jedem Fall angewandte Hilfsträger-Verfahren für die Modulation und Demodulation der Bildinformation auf den und vom Hochfrequenz-träger hat aber dazu geführt, daß hier sowohl die eine als auch die andere Art der Bildübertragung als Fax bezeichnet wird.

Wie funktioniert Fax?

Wie entsteht nun ein Fax-Bild? Bei der klassischen Methode wird die Vorlage des zu übermittelnden Bildes auf der Seite des Absenders zunächst einmal in einzelne Zeilen zerlegt und, ähnlich wie beim Fernsehverfahren, Zeile für Zeile abgetastet. Die Abtastgeschwindigkeit ist dabei aber sehr viel geringer. Neben anderen Verfahren wird vorwiegend das Trommelsystem angewandt (Bild 1). Die Vorlage befindet sich auf einer Trommel, die mit einer festgelegten, konstanten Geschwindigkeit dreht. Die Anforderungen an die Konstanz der Drehzahl sind sehr hoch, weil wegen fehlender Synchronisiersignale zwischen Sende- und Empfangsstation der Gleichlauf von Abtast- und Schreibgerät das einzige Kriterium für eine gleichmäßige, synchrone übertragung darstellt. Es ist eine Gleichlauftoleranz von 10 anzustreben, andernfalls wären Parallelogrammverschiebungen bei der übertragung die Folge.

Bild 1
Bild 1: Prinzip des klassischen Fax-Verfahrens mit einer rotierenden Trommel

Als genormte Trommeldrehzahlen sind bei der drahtlosen übertragung der Bilder 60, 120 und 240 U/min üblich, die meisten Funkamateure verwendeten bislang als Standarddrehzahl 120 U/ min. Durch die neuen Computerlösungen für die Betriebsart Fax, auf die weiter unten noch eingegangen wird, ist dieser Standard ein wenig aufgeweicht. Die Abtastung erfolgt bei den Fax-Geräten durch eine optoelektronische Einrichtung. Diese wird auf einer Vorschubeinrichtung an der Trommel in beiden Richtungen entlanggeführt. Auf diese Weise entsteht die spiralförmige, zeilenweise Aufnahme der Vorlage. Logisch, daß dabei nicht nur die Trommeldrehzahl festgelegt und konstant sein muß, sondern Drehsinn und Vorschubgeschwindigkeit müssen ebenfalls definiert sein und mit den Werten an der Empfangsstationkorrespondieren.

Sonst würden bei der Wiedergabe der Bilder "freie Kunstwerke", aber keine Faksimiles der Aussendungen enstehen. Auch ist der Trommelumfang von Bedeutung, denn hier orientiert sich bei festgelegten Drehzahlen die Umfanggeschwindigkeit und somit der Zeilenabstand. Und der Zeilenabstand ist es, der die Auflösung des Bildes bestimmt. Hierfür hat man eine Maßeinheit festgelegt, die sich aus Trommeldurchmesser geteilt durch Zeilenabstand ergibt und im Fax-Betrieb als Modul bezeichnet wird. Im Funkbetrieb haben sich Modulwerte von 288 und 576 eingebürgert. Nun können einmal Schwarzweiß-Vorlagen abgetastet oder aber auch Bilder mit zwischen schwarz und weiß liegenden Grauwerten, sogenannten Halbtönen, erfaßt werden. Im ersten Fall erfolgt die elektrische Umwandlung einfach in binäre Spannungswerte für schwarz und weiß. Bilder mit Halbtönen werden analog erfaßt, d. h., der jeweilige Spannungswert liegt proportional zur Helligkeit des gerade abgetasteten Bildpunktes. Auch farbige Bilder werden bereits übertragen. Im Amateurfunk erfolgt dies in starker Anlehnung an die bei SSTV angewandten Methoden (siehe weiter unten).

Bild 2
Bild 2: Faksimile-Spektrum in Amplituden- und Frequenzmodulation

Die für die Fax-übertragung per Funk verwendete Modulationsart kann sowohl FM als auch AM sein. Die grundsätzlichen Unterschiede stellt Bild 2 heraus. Bei der Frequenzmodulation wird der Nutzträger direkt durch die Bildinformation moduliert. Bei einer gedachten NF-Mittenfrequenz von 1900 Hz liegen die Eckwerte für weiß bei 2300 Hz und für schwarz bei 1500 Hz. Graustufen sind entsprechend dazwischen angesiedelt. Bei der amplituden-modulierten Faksimile-übertragung wird zunächst ein Hilfsträger mit der Bildinformation amplitudenmoduliert. Dieser Hilfsträger wird dann auf den Nutzträger frequenzmoduliert.

Im durch Störungen und Schwundeffekte stark strapazierten Kurzwellenbereich wird Frequenzmodulation eingesetzt. Das bedeutet für Schwarzanteile des Bildes eine um 400 Hz tiefer und für die Weißanteile eine um 400 Hz höher als der Träger liegende Frequenz. Als Sender/Empfänger werden in der Regel die vorhandenen SSB-Transceiver benutzt. Bei Wahl des oberen Seitenbandes entspricht die Lage der besprochenen Kennfrequenzen der oben skizzierten Beschreibung.

Bei der Faksimile-übertragung mit klassischen Geräten greift auf der Empfängerseite wieder eine Fax-Maschine bzw. ein Fernkopierer in das Geschehen ein. Das Bild wird hier unter Beachtung aller vereinbarten Werte für Drehzahl, Modul, Synchronität etc. auf einem sich auf einer Trommel befindenden Papier zeilenweise wiedergegeben.

Nun hat die Verfügbarkeit preiswerter Mikrocomputer aus der Personal- und Heimcomputerklasse, die zugleich mit großen Arbeitsspeichern, hohen Taktfrequenzen und exzellenten Grafikmöglichkeiten ausgerüstet sind, fleißige Programmierer gereizt, leistungsfähige Programme für die übertragung von Bildern zu erstellen. Diese Programme sind heute in der Lage, konventionelle Komponenten für die Bildübertragung sinnvoll abzuspecken und zu ersetzen. Zum Beispiel läßt sich eine Bildinformation direkt durch den Computer demodulieren. Hierfür kommt die FM-Auswertung mit Hilfe eines einfachen Zähldiskriminators in Frage. Dazu wird das NF-Signal begrenzt und als digitales Signal einem Input/Output-Port des Rechners zugeführt. Dieser mißt die Zeit zwischen den Nulldurchgängen des Eingangssignals, bestimmt aus der Periodendauer durch einfache Kehrwertbildung die dazugehörige Modulationsfrequenz und legt anhand eines oder mehrerer Schwellwerte den zur Eingangsfrequenz gehörenden Grauwert fest.

Diese Methode hat zwar den Vorteil, daß sie ohne zusätzlichen Schaltungsaufwand zwischen Funkgerät und Computer auskommt, zwei entscheidende Nachteile stehen aber dem gegenüber. Zunächst ist der Zähldiskriminator im erheblichen Maße anfällig gegen Störsignale, auch gegenüber solchen, die außerhalb der eigentlichen Nutzbandbreite liegen. Außerdem können durch die eingangsseitige Begrenzung, dem Digitalisiervorgang, impuls- bzw. burstartige Störungen zu "Fehlzählungen" führen, die 4ann, vor allem bei analoger Halbtonübertragung, als fehlerhafte Grauwerte oder Falschfarben sichtbar werden können.

Aus den oben genannten Gründen ist auch bei den reinen Softwarelösungen für Fax die Verwendung eines guten Konverters ratsam. Hierzu sind bereits zahlreiche Schaltungs- und Aufbauvorschläge bekannt geworden.

Der Ausgang eines einfachen Konverters liefert die Bildinformation in Form digitaler Signale, die vom Computer übernommen und weiter verarbeitet werden können. Auf diese Weise können Grafikbilder, also reine Schwarzweiß-Bildinhalte im Amateurfunk oder bei Wetterkartenempfang recht gut übernommen werden. Zum Einlesen analoger Signale (bei der Graustufenbzw. Halbton-übertragung) in den Computer bietet sich ein Analog/Digital-Wandler mit anschließender serieller Schnittstelle an. Die Halbtöne werden dort umcodiert und dem Computer über die serielle Schnittstelle zugeführt. Im Computer wiederum ersetzt der Halbleiterspeicher die rotierende Trommel des konventionellen Fax-Geräts. Der Speicher wird dabei als rechteckiges Feld in der Art eines Schachbretts organisiert, dessen Felder die Bildpunkte oder "Pixel" bilden.

Bei reinem Grafikbetrieb, also der übertragung von Schwarzweiß-Informationen, genügt als Information pro Bildpunkt ein einziges Bit. Je nach Organisation des Computer-Bildschirms muß das Fax-Programm Byte- und Bit-Adressen berechnen, um jeden Bildpunkt adressieren zu können.

Bei Halbtonbildern hingegen werden für jeden Bildpunkt mehr Informationen benötigt. Je mehr Halbtöne (Graustufen) dargestellt werden sollen, desto größer ist die Anzahl der dazu notwendigen Bit pro Pixel.

Bei der Realisierung von Fax-Programmen für Computer ist der Speicherbedarf ein besonderes Kriterium. Deshalb lassen sich ältere Computer, vor allem aus der Klasse der Heimcomputer und sehr einfach gehaltene Programme, nur unter Vorbehalt für den Fax-Betrieb verwenden. Bei Graustufen-übertragung und Farb-Fax kommen sehr schnell große Datenmengen zustande. Will man diese im Computer zwischenspeichern, zum Beispiel um das Bild nachzubearbeiten, was im Betrieb häufig notwendig und sinnvoll ist, so setzt dies moderne Rechner und sorgfältig erstellte Programme voraus. Wenn die jeweilige Fax-Software auch das Aussenden von Bildern ermöglicht, können- die zahlreichen leistungsfähigen Zeichen- bzw. Malprogramme verwendet werden, um Sendevorlagen zu erstellen (gilt auch für die Editierung empfangener Bilder).

Eine weitere Unterstützung liefern die vielerorts schon eingesetzten Hand-und Tisch-Scanner, mit denen sich komplette fertige Vorlagen für eine Weiterverarbeitung im Computer bzw. zur Aussendung als Faksimile einlesen lassen. Auch Detailabbildungen, z.B. Fotos, lassen sich mit Hilfe eines Scanners übernehmen und in eine am Computer zu erstellende Fax-Vorlage einbinden. überhaupt bieten die modernen Grafikmöglichkeiten der Computer dem Fax-Amateur ein breites und leicht zugängliches Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten für den Sende- und Empfangsbetrieb. Auf diese Weise kann die Betriebsart Fax (gilt natürlich auch für SSTV) schon zur Freude werden! Eine Steigerung bieten Digitizer, über die normale Videoquellen als Bildlieferanten für den Fax- (SSTV-)Betrieb herangezogen werden können.

Eine wichtige Komponente des Computer-Fax ist die Tatsache, daß Bilder ja nicht nur über den Bildschirm betrachtet, sondern auch in Form von bedrucktem Papier vorliegen sollen. Hierzu werden die sinnvollerweise ohnehin zu einem häuslichen Computersystem gehörenden Drucker verwendet. Dies können z.B. grafikfähige Matrixdrucker in 8-, 9- oder 24-Nadeltechnik sein, Tintenstrahldrucker oder die in letzter Zeit in die finanzielle Reichweite des Amateurs gelangten Laserdrucker.

Das Wichtigste Ober SSTV

Bei SSTV (Slow Scan Television = Fernsehverfahren mit langsamer Abtastung) handelt es sich um eine völlig eigenständige Entwicklung innerhalb des Amateurfunks. Im Rahmen einer Sonderlizenz durften im Jahre 1960 in den USA erste Versuchsendungen im 10-m-Band durchgeführt werden. Die verwendete Gerätschaft stammte hier entweder aus dem Eigenbau oder von bestimmten Herstellern, die sich auf die Entwicklung, den Bau und die Vermarktung dieser Geräte spezialisiert hatten.

Ausgangspunkt für die Entwicklung von SSTV war der Wunsch, die übertragung von Bildern im Rahmen eines Telefoniekanals mit einer Bandbreite von 2 bis 3 kHz zu ermöglichen. Man hatte vornehmlich die Fernsehbild-Bildübertragung auf der kurzen Welle im Auge. So entwickelte sich im deutschen Sprachraum für 55TV auch die Bezeichnung "Schmalbandfernsehen". Die Realisierung dieser Vorstellung stieß auf physikalische Grenzen (übertragungszeit, Bandbreite, Anzahl der zu übertragenden Zeilen und Bildpunkte). So beschränkte sich die SSTV-Entwicklung auf die übertragung von stehenden Bildern innerhalb eines Telefoniekanals. Nach ersten Versuchen einigte man sich zunächst auf ein Raster von 120 Bildpunkten pro Zeile und 120 Zeilen pro Bild. Die Zeilenfrequenz leitete man von der Netzfrequenz (USA: 60 Hz; Europa: 50 Hz) ab. Stark nachleuchtende, sonst in Radargeräten verwendete Kathodenstrahlröhren übernahmen die Aufgabe der ersten Bildspeicher. Allerdings konnte die Bildinformation lediglich für das einmalige Betrachten in einem abgedunkelten Raum "gespeichert" werden. Wenn die letzte Zeile geschrieben wurde, meldete sich die Helligkeit des Bildes im Bereich der ersten Zeilen bereits schon wieder ab.

Die erste Hälfte der 70er Jahre war die Zeit der intensiven Weiterentwicklung von SSTV, an der Volker Wraase, DL2RZ, als deutscher SSTV-Pionier maßgeblichen Anteil hatte. So stammten u.a. von ihm die ersten digitalen Bildspeicher. Die Nachtleucht-Kathodenstrahlröhren konnten in Pension geschickt werden, weil ein handelsübliches "Pantoffelkino" und ein Normenwandler die Aufgabe der Bilddarstellung übernehmen konnten. Durch die digitalen Bildspeicher durften die SSTV-Bilder auch langsamer werden, verbunden mit der Möglichkeit einer höheren Auflösung.

Bezüglich der Unterbringung eines SSTV-Signals innerhalb eines Telefoniekanals hat man gleiche Zuordnungen getroffen, wie bei der Betriebsart Fax. Das bedeutet für Schwarzweiß- bzw. Graustufen-übertragung eine untere Eckfrequenz von 1500 Hz für schwarz und eine obere Eckfrequenz von 2300 Hz für weiß. Dazwischen sind die Graustufen angesiedelt. Die zur übertragung von SSTV-Bildern notwendigen Zeilen-und Bild-Synchronisationssignale sind unterhalb des Schwarzwertes angeordnet. Der auf diese Weise bereits voll ausgereizte Telefoniekanal ist somit nicht mehr in der Lage, noch andere Informationen, z.B. Sprache, mit aufzunehmen. Insgesamt handelt es sich also bei SSTV um ein Verfahren zur übertragung "stummer Standbilder". Ein Beispiel für die Zusammensetzung eines Graustufen-SSTV-Signals geht aus Bild 3 hervor.

Bild 3
Bild 3: Beispiel für das Spektrum eines Graustufen-SSTV-Signals

Da aber alle Bildinformationen im Niederfrequenzbereich organisiert werden, lassen sich z.B. empfangene Bilder auf Tonbändern archivieren und bei Bedarf wieder aussenden. Dies ist im Gegensatz zur Faksimile-übertragung möglich, da die Synchronisationssignale nicht vom Bildinhalt getrennt werden und Gleichlaufschwankungen des Tonbandgeräts immer kompensiert werden. Eine Konservierung von Fax-Bildern auf niederfrequenten Aufzeichnungsgeräten erfordert dagegen eine hohe Gleichlaufgenauigkeit dieser Geräte.

Nun sollten schließlich SSTV-Bilder farbig werden. Zunächst experimentierte man mit einem bildsequentiellen Verfahren, bei dem ein zu übertragendes Bild in drei Farbauszüge zerlegt, als drei Schwarzweiß-Bilder hintereinander ausgesendet und auf der Empfängerseite wieder zu einem Farbbild zusammengesetzt wurde.

Da dieses Verfahren nicht befriedigte, entwickelte Volker Wraase, DL2RZ, ein zeilensequentielles übertragungsverfahren mit speziellen Zeilen-Synchronisationssignalen. Rot-, Grün- und Blau-Zeilen wurden einzeln hintereinander gesendet. Die genaue Zuordnung einer Zeile zum entsprechenden Bildspeicher auf der Empfangsseite wurde mit einem modifizierten Synchronisationssignal vor jeder Rot-Zeile realisiert.

In der Zwischenzeit hatten sich weitere Entwicklungen dazugesellt. Die amerikanische Firma ROBOT förderte ein weiteres zeilensequentielles Verfahren zutage, das ähnlich dem Farbfernsehsystem arbeitet, das YUV-Verfahren. Aber auch dieses Verfahren konnte die SSTVFreunde langfristig nicht zufriedenstellen. Man wollte die übertragung von SSTV-Bildern störunanfälliger machen. Dazu entwickelte sich auf der britischen Insel eine diesbezügliche bienenfleißige Aktivität. Martin Emmerson, G3OQD, und Eddy ("Scottie") Murphy, GM3SMC, kreierten, aufbauend auf den von ROBOT stammenden Verfahren, neue Versionen, die als sogenannte New Modes und mit den Namen ihrer Entwickler als Martin's und Scottie's Modes in den Amateurfunk Einzug hielten.

Diese auch als "freilaufende Modi" bezeichneten Verfahren sind eine Art zeilensequentieller RGB-Methoden mit Zeilen-Synchronisations-Impulsen. Dabei wird aber auf der Empfangsseite jeweils nur der erste richtig erkannte Impuls ausgewertet. Anschließend läuft der Empfang auf einer Quarz-Zeitbasis, die möglichst genau sein muß. Diese Verfahren haben sich aufgrund einiger betrieblicher Vorteile heute durchgesetzt. Für spezielle Computertypen, z.B. für die Amiga-Familie von Commodore, wurden weitere Modi herausgearbeitet. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang der AVT-Mode (Amiga Video Transceiver) und ScanMate.

Durch die ständige Fortentwicklung der Betriebsart SSTV, speziell bei der Verbesserung der Farbübertragung sowie deren Implementierung auf Personal-und Heimcomputern hat sich eine blühende Normenvielfalt entwickelt. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind dabei die Art der Zeilenabtastung, das Auflösungsvermögen und die übertragungsdauer eines Bildes. Dauerte zu SSTV-Urzeiten die übertragung eines Schwarzweiß-Bildes mit 120 Zeilen zu je 120 Bildpunkten (nach Einführung der digitalen Bildspeicher 128 Zeilen zu je 128 Bildpunkten) zwischen 7 und 8 s., so erreicht der heutige Standard-Mode "Martin 1" bereits eine Zeit von 114 s. Der doppelt so viele Pixel pro Zeile schreibende Modus ScanMate 1 kommt sogar auf fast 400 s. Allerdings wird hier eine Bildqualität erreicht, die mit der Qualität der schwarzweißen 8-s-Bildern früherer Jahre so viel gemeinsam hat, wie ein nach modernsten technologischen Gesichtspunkten aufgebauter Allwellenempfänger mit Großmutters Kristall-Detektorempfänger.

Ein Auszug aus den gesammelten Werken der SSTV-Modi geht aus Tabelle 1 hervor. Die Normenvielfalt ist sicher noch nicht am Ende angelangt. Die Entwicklung schreitet weiter voran. So laufen bereits die ersten Versuche mit 3D-SSTV.

Tabelle 1: Die wichtigsten SSTV-Modi in der übersicht
ModeTypZeit (s)Zeilen/PixelBemerkung
Robot 8S/W8120/1281)
12S/W12120/128 
24S/W24240/256 
36S/W36240/256 
12Color12120/128 
24Color24120/128 
36Color36240/256 
72Color72240/256 
Wraase 24RGB24128/1282)
48RGB48256/1283)
96RGB96256/2563)
Martin M1RGB114256/2563)
M2RGB58256/2563)
Scottie S1RGB110256/2563)
S2RGB71256/2563)
ScanMate 1RGB391512/320 
2RGB261512/320 
AVT24RGB24120/1284)
90RGB90240/2564)
94RGB94200/3204)
Erläuterungen:S/W = Schwarz/Weiß
Color = Farbe als Luminanz und Chrominanz
RGB = Farbe als Rot-,Grün- und Blauanteile.
Bemerkungen:
  1. Nahezu identisch mit der 8-Sek.-SSTV-Ursprungsnorm
  2. Die ersten acht Zeilen werden als Graustufen-Skale gesendet, daher für den Bildinhalt nur 120 Zeilen verfügbar
  3. Die ersten 16 Zeilen werden als Graustufen-Skale gesendet, daher für den Bildinhalt nur 240 Zeilen verfügbar
  4. Die AVT-Modi verwenden keine Zeilensychronisation, sondern einen digitalen Header von fünf Sek.

Heute verlagert sich die SSTV-übertragung auch zusehends in eine Aufgabe des Computers. Wie bei der Betriebsart Fax lassen sich mit den verfügbaren mächtigen Grafik-Programmen anspruchsvolle Bilder erstellen oder editieren, können Scanner und Digitizer zur übernahme von Bildern eingesetzt werden, die dann im Computer so aufbereitet werden, daß damit der nachgeschaltete Transceiver moduliert werden kann. Andererseits werden empfangene SSTV-Bilder im Computer decodiert und auf dem Monitor dargestellt. Sie können weiter über Massenspeichersysterne archiviert werden und stehen für spätere Betrachtungen und erneute Aussendungen zur Verfügung.

Womit wird man in Fax und SSTV QRV?

Nun haben viele Funkfreunde ihre Computer längst an zentraler Stelle auf dem Stationstisch stehen. In einigen Shacks gibt es bereits Ausstattungsauswüchse bezüglich dieser digitalen Zeitgenossen. Was liegt da näher, als den (die) vorhandenen Computer für Fax-und SSTV-Aufgaben zu mobilisieren. So, wie sich in der Zwischenzeit auf dem Personal- und Computer-Sektor eine Art Typen-"Bereinigung", besser gesagt eine gewisse Standardisierung, herausgebildet hat, so sieht das Angebot an Computerlösungen für Fax- und SSTV-Interessenten aus. Die populären Systeme Industrie-Standard-PC, Commodore Amiga, Atari-ST/TT und Commodore 64/128 versetzen uns in die Lage, am Bildfunk teilnehmen zu können. Einige wenige, teilweise selbstlose Funkamateure haben uns mit ihren hervorragenden Programmierkünsten diese Situation geschaffen.

Einen wahren Aktivitätsboom löste die im Oktober 1993 herausgebrachte Version 6.0 des Programm JVFAX aus. Der Programmierer, Eberhard Backeshoff, DK8JV, ein Meister seines Fachs, bescherte den Funkamateuren und sonstigen Anwendern nicht nur exzellente Möglichkeiten für den Austausch vom Fax-Bildern, sondern baute in das Programmpaket komplette und leistungsfähige Funktionen für den empfangs- und sendeseitigen Austausch von SSTV-Bildern in allen in Frage kommenden Modi ein.

Bild 4
Bild 4: Das Hauptmenü von JVFAX 6.0

Das Programm JVFAX 6.0 (in Bild 4 ist das Hauptmenü zu erkennen) läuft auf allen Industrie-Standard-PCs unter DOS (ab Version 3.0). Es erfordert mindestens eine VGA-Karte. Besser ist die Verwendung eines SVGA-Adapters. über ein Konfigurationsmenü läßt sich dieses Programm an alle möglichen Verhältnisse bezüglich Grafik, Drucker und Interface-Beschaltung anpassen. Eine Hardcopy des Konfigurationsbildschirms geht aus Bild 5 hervor.

Bild 5
Bild 5: JVFAX 6.0 läßt sich an alle denkbaren PC- und Interface-Konfigurationen anpassen.

JVFAX 6.0 bietet u.a. eine Auflösung bis zu 256 Graustufen (abhängig vom verwendeten Konverter), termingesteuerten Betrieb, die Erstellung von Wetterfilmen beim Empfang geostationärer Wettersatelliten, softwareseitige Abstimmautomatik (auch abhängig vom Konverter), Betrachten, Drucken und Abspeichern von Bildern während des Empfangs, nachträgliches Betrachten und Bearbeiten von Bildern, Programmiermöglichkeit auf 20 verschiedene Fax-Modi mit allen Einstellungen, wie Trommeldrehzahl, Modul, Zahl der Graustufen und APT-Töne. Ein Leckerbissen für alle Fax-Freunde ist der vom Programmautor zur Verfügung gestellte HAM-Color-Modus, der in Anlehnung an die moderne Farb-SSTV-Technik Farbbildübertragungen ermöglicht, allerdings mit einer Auflösung und Qualität, die derzeit mit SSTV nicht erreicht werden kann.

Bild 6
Bild 6: Bereits mit diesem kleinen Konverter lassen sich über JVFax 6.0 ausgezeichnete Bilder empfangen

Für die zwischen Funkgerät und Computer vorzusehende zusätzliche Hardware können u.a. bereits kleine und einfache Schaltungen mit Erfolg verwendet werden. Eine einfache Schaltung mit einem 741 als Komperator (Bild 6) oder das bekannte HAMCOMM-Interface ermöglichen bereits den Empfang brauchbarer Bilder. Erste Sendeversuche sind mit einem Abgriff nebst kleiner Beschaltung am PC-Lautsprecher möglich (Bild 7). Auf diese Weise lassen sich bereits Bilder in guter Qualität übertragen. Zahlreiche Hinweise zur Verwendung unterschiedlicher Konverter zum Betrieb von JVFAX 6.0 enthält die auf der Diskette befindliche ausführliche Dokumentation.

Bild 7
Bild 7: über eine kleine Beschaltung am PC-Lautsprecher sind Fax- und SSTV-Bilder in guter Qualität auszusenden

JVFAX 6.0, die Arbeit von Eberhard Backeshoff, DK8JV, zeichnet sich nicht nur durch den enormen Leistungsumfang aus, sondern ist dazu noch kostenlos erhältlich. Am 1. Dezember 1993 erschien eine etwas überarbeitete Ausgabe dieses Programms. Es kann frei kopiert und weitergegeben werden. Diese Selbstlosigkeit und dieser HAM-Spirit des Programmautors muß im Zeitalter des Kommerzes und der Gewinnung der "schnellen Mark" einmal besonders herausgestellt werden! Mit diesem Programm und einem Konverter nach Wahl (je nach Anforderungen des Funkfreundes an die Qualität des Betriebes und der übertragungen ist es ohne große Klimmzüge möglich, in den Betriebsarten Fax und SSTV QRV zu werden.

Ein etwas aufwendigerer Konverter, der sich aber in Verbindung mit JVFAX von der besten Seite zeigt, soll hier etwas näher angesprochen werden: Angeregt durch seine Arbeit und Erfahrung mit modernen Mikrocontrollern und Fax-Aktivitäten befreundeter Funkamateure stellte sich Ulrich Bangert, DF6JB, selbst die Aufgabe, einen universell verwendbaren Konverter für den Fax-Sende- und Empfangsbetrieb (FM und AM) und für die übertragung von SSTV-Bildern zu entwickeln.

Er sollte sich mit möglichst vielen unterschiedlichen Programmen und Cornputertypen benutzen lassen.

DF6JB hat diese sich selbst gestellte Aufgabe zur Freude aller Fax- und SSTV-Freunde hervorragend gelöst und den universellen Fax-/SSTV-Konverter EasyFax entwickelt. Der mit zahlreichen Automatik-Funktionenaufwartende Konverter ist als Bausatz zu bekommen (Bild 8 zeigt das Bauteilesortiment).

Bild 8
Bild 8: Der Komplett-Bausatz des EasyFax-Konverters

Die Grundvoraussetzungen für die unverselle Verwendbarkeit mit unterschiedlichen Programmen und Computern sind, daß alle Signale sowohl mit TTL-, als auch mit RS-232-Pegeln zur Verfügung gestellt werden, daß alle Signale sowohl normal als auch invertiert zur Verfügung stehen und daß die Bildinformation parallell und seriell geliefert wird. Dazu kommt noch die Notwendigkeit, daß die Verbindungsbuchse zum Computer weitgehend unbeschaltet bleibt.

Letzteres hat der Entwickler dieses Konverters einfach gelöst, indem er die Ausgangsbuchse, mit Ausnahme der Masseleitungen, nicht fest beschaltet, sondern alle relevanten Signale auf eine zweireihige Jumperleiste führt. Von dort aus lassen sich durch Jumper und isolierte Drahtbrücken alle erdenklichen Steckerbelegungen vornehmen. Folgende übertragungsmöglichkeiten sind damit gegeben:

Da die Ansteuerung der Schnittstelle vollständig über einen Ausgabeport des Mikrocontrollers realisiert wird, der seinerseits in der Lage ist, die Belegung eines Jumper-Blocks für die Konfiration zu lesen, läßt sich in diesem Konverter ein komplettes Invertieren der Binärinformation mit dem Aufstecken eines Jumpers erledigen. Diese Invertierungsmöglichkeit ist sehr nützlich, weil sich dann beim Empfang immer das störungsfreiere Seitenband auswählen läßt. Das Invertieren kann dabei für AM, FM und das SSTV-Synchronbit unabhängig erfolgen.

Bild 9
Bild 9: EasyFax-Konverter - Prinzipschaltbild

Ein Blick auf das Prinzipschaltbild des EasyFax-Konverters (Bild 9) zeigt den generellen elektrischen Aufbau und die prinzipielle Arbeitsweise. Der Konverter besteht im wesentlichen aus einem Analog- und einem Digitalteil.

Im Analogteil gelangt das niederfrequente Signal vom Empfänger zunächst auf den FM-Teil des Konverters. Es wird dort verstärkt und über ein Tiefpaßfilter geführt. Zur Verarbeitung von FM-Fax wird dieses Signal dann nochmals verstärkt und über eine Begrenzerschaltung ein resultierendes TTL-verträgliches Signal als Eingangsgröße dem Mikrocontroller zur Periodenmessung zugeführt. Zur AM-Fax-Verarbeitung wird die NF im FM-Teil hinter dem Tiefpaßfilter abgegriffen und im AM-Teil über ein Hochpaßfilter geführt. Danach wird das Signal gleichgerichtet und über ein weiteres Tiefpaßfilter sowie eine Sample&Hold-Schaltung zur Analog/Digital-Wandlung an den Mikrocontroller gegeben.

Der Analogteil des EasyFax-Konverters ist mit dem nachfolgenden Digitalteil lediglich über drei Leitungen verbunden. Diese führen der Sample&HoldStufe das digitale Steuersignal (SAMPLE) zu und koppeln das begrenzte NF-Signal (FMCLOCK) für FM-Fax und das demodulierte AM-Signal (AMVIDEO) für AM-Fax aus dem Analogteil aus. Kernstück des Digitalteils ist ein Mikrocontroller vom Typ 80C552. Da sich auf diesem Baustein aber kein adäquater Sample&Hold-Schaltkreis zur Unterstützung des integrierten Analog/Digital-Wandlers befindet, ist diese Schaltung, wie oben bereits erwähnt, gesondert in Form eines getrennten ICs im Analogteil realisiert. Dem Mikrocontroller zur Seite stehen ein 8-Bit-AdreßLatch, ein 32 kByte großer externer Programmspeicher und ein Reset-Schaltkreis. Das 8-Bit-Adreßlatch ist flankengetriggert und mit seinen Eingängen unmittelbar auf dem multiplex Daten/ Adress-Bus des 80C552 geschaltet. Auf diese Weise wird ohne zusätzliche Adresskodierung ein zusätzlicher Ausgangsport realisiert.

Damit der Konverter in der Bedienung möglichst einfach gehandhabt werden kann, hat sich der Entwickler eine pfiffige Schaltungstechnik ausgedacht. Mit einem einzigen Tastschalter wird der gesamte Konverter bedient. 10 deutlich zuordnungsbare Leuchtdioden zeigen jeden möglichen Betriebszustand an. Wie oben bereits angedeutet, kann der EasyFax-Konverter als kompletter Bausatz vom Entwickler bezogen werden. Den Begriff "komplett" hat Ulrich Bangert, DF6JB, bei der Zusammenstellung des Bausatzes wirklich wörtlich genommen. Es fehlt kein Schräubchen! Ein komplettes vorgefertigtes Gehäuse mit sauber gebohrter und beschrifteter Frontplatte ist das äußere Qualitätsmerkmal des innerhalb des Gehäuse beherbergten raffinierten Schaltungskonzeptes, das diesen Konverter zu einem wirklichen Universalgerät macht. Bild 10 zeigt die Bestückungsseite der Konverter-Platine und vermittelt einen Eindruck von der Komplexität des Schaltungsaufwandes. Ein Blick auf die Frontplatte läßt Bild 11 zu.

Bild 10
Bild 10: EasyFax-Konverter - Bestückungsseite der Platine

Bild 11
Bild 11 Blick auf die Frontseite des EasyFax-Konverters

Unbedingt erwähnenswert ist die diesem Konverterbausatz beigelegte ausführliche Beschreibung, die dem Bild-funkfreund schon während des Erarbeitens das Vertändnis für die Schaltung vermittelt und während des Aufbaus viele Geheimnisse der Bildübertragung lüftet.

RadioFax PC heißt ein weiteres Fax-Programm für Personalcomputer nach dem Industriestandard. Es stammt vom Verlag AFUSOFT und wurde von Erich H. Franke, DK61I, aus dem für Atari-STs bekannt gewordenen Programm Radio-Fax Plus auf die Rechner der DOS-Welt übertragen. Als reines Empfangsprogramm stellt RadioFax PC hier allerdings nicht die Möglichkeit zur Verfügung, Faksimiles auch auszusenden. Aktuell ist die Version 2.0, die mit einem Viren-Selbstschutz-System ausgestattet ist.

Dieses Programm benötigt zum Betrieb einen speziellen Hardware-Konverter, der zum einen die signal- und pegelrichtige Verbindung zum Empfänger oder Funkgerät herstellt, zum anderen aber auch als prozessorgesteuertes Gerät den Hostrechner von vielen zeitkrischen Aufgaben entlastet.

Bild 12
Bild 12: Der prozessorgesteuerte Konverter MPSK von AFUSOFT

Angeboten werden zwei Konverterausführungen, die beide in der Lage sind, 16stufige Graustufenbilder umzusetzen. Das unter der Bezeichnung MPSK (Bild 13) erhältliche Gerät ist für RadioFax PC die Optimallösung. Es handelt sich um einen professionell aufgebauten Konverter mit standardisierten Schnittstellen für Rechner- und Funkgeräteanschluß. Eingebaut ist eine Selbsttesteinrichtung. Die Bedienung erfolgt vom Programm aus.

Bild 13
Bild 13: Für Zwecke des Amateurfunks ist der LFPC die preiswertere Alternative zum MPSK

Der MPSK läßt sich auch für das auf Atari-STs laufende Fax-Programm RadioFax Plus verwenden und gestattet dort zusätzlich das Aussenden von Faksimiles mit bis zu 16 Graustufen. Außerdem ist der Konverter durch Einrüsten von zusätzlichen Platinen für andere Betriebsarten, z.B. SSTV, erweiterbar. Er kann eine AM-Demodulatorkarte aufnehmen und dekodiert somit auch Fax-Aussendungen von Wettersatelliten.

Selbst ein kompletter Längstwellenempfänger ist in den MPSK einzusetzen. Im Längstwellenbereich sind zahlreiche interessante Fax-Sendungen zu empfangen.

Als preiswertere Alternative wird der Konverter LFPC angeboten. Dieser verfügt über alle notwendigen Funktionen, um mit RadioFax PC 16stufige Graustufenbilder empfangen zu können. Der Konverter wird als fertig bestückte Platine ohne Gehäuse geliefert und kann nicht mit zusätzlichen Boards ausgerüstet und somit nicht mit zusätzlichen Möglichkeiten versehen werden. Ein Foto des LFPC zeigt Bild 13.

Das Programm selbst läßt sich mit Hilfe einer grafischen Benutzeroberfläche sehr einfach bedienen. über ein zweistufiges Hauptmenü sind alle notwendigen Einstellungen schnell durchgeführt. Die Verwaltung des empfangenen Bildes im Bildspeicher kann sich automatisch an den verwendeten Drucker konfigurieren. Ein möglicherweise im MPSK eingerüsteter Langwellenempfänger (LWEM) kann von der Software aus in der Wahl des Empfangskanals geschaltet werden. Viele weitere Features lassen den Fax-Empfang mit RadioFax PC zur Freude werden: z.B. eine Squelch-Funktion, die verhindert, daß bei Senderausfällen "schwarzes Papier" gedruckt wird, wenn der Drucker Online geschaltet ist. Weiter sind u.a. ein steuerbarer Kontrastausgleich, eine APT-Bandbreitenumschaltung für Kurzwellenbetrieb und ein automatisches Logbuch enthalten. Bild 14 zeigt den Arbeitsbildschirm von RadioFax PC.

Bild 14
Bild 14: Arbeitsbildschirm von RadioFax PC

Bild 15
Bild 15: Das SSTV-Programm PASOKON-TV, Version 1.3, auf dem Bildschirm

Eine ausgezeichnete Möglichkeit, über Industrie-Standard-PCs farbige SSTVBilder in hervorragender Qualität auszutauschen, bietet das aus den USA stammende PASOKON-TV, bestehend aus PC-Einsteckkarte als Interface und Programmdiskette. Es wurde von John Langner, WB2OSZ, aus einer bestehenden SSTV-Computerlösung für den Atari-ST in die Welt der MS-/PC-DOSRechner übertragen. Aus Bild 15 geht der Arbeitsbildschirm von PASOKONTV hervor. Dieses SSTV-Paket bietet einen ausgezeichneten Komfort in Qualität, Betriebstechnik und Bedienerfreundlichkeit. Dabei sind die Anforderungen an die Computer-Hardware nicht zwingend hoch angesiedelt. Selbst ein alter AT (286er) mit 640 kByte Hauptspeicher und 256-KByte-VGAAdapter läßt sich verwenden, um brauchbare Bilder zu verarbeiten. Empfehlenswert sind allerdings leistungsfähigere Grafik-Karten, z.B. ET 4000 oder HiColor, um die in PASOKON-TV stek-kenden Möglichkeiten (Darstellung bis max. 32768 Farben) auch nutzen zu können.

Zur Zeit ist die Version 1.2 von PASOKON-TV verfügbar. Die Ausgabe 2.0 ist angekündigt und wird sicher zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Beitrags erhältlich sein. Mit PASOKON-TV lassen sich alle wichtigen SSTV-übertragungsmodi "fahren". Laden und Ab-speichern von Bildern kann in mehreren standardisierten Formaten, wie z.B. PCX, GIF und TGA, erfolgen. Die Bedienung des Programm ist mit der sehr übersichtlichen grafischen Benutzeroberläche und der Maus denkbar einfach. Das Programm ist in der Lage, einen VIS-Header zur automatischen Mode-Einstellung zu erkennen und auszuwerten. Während des Empfangs läuft auf dem Bildschirm eine sehr genaue Abstimmanzeige mit Signalen zum Bildinhalt und zur Synchronisation mit.

Zudem erfolgt eine bis 100 Hz Frequenzabweichung gehende Feinabstimmung automatisch durch das System.

Diese Computer-SSTV-Lösung, die aufgrund der PC-Steckkarten-Ausführung auch verkabelungstechnisch eine konsequente Möglichkeit der "Stationsaufrüstung" anbietet, läßt sich außerdem mit zusätzlichen, aus dem Hauptprogramm aufrufbaren Programmteilen ausrüsten. Ein Fax-Sende- und -Empfangsprogramm befindet sich bereits auf der erhältlichen Diskette!

Besitzer eines aus der in der Zwischenzeit gewachsenen Familie der Commodore-Amigas werden ebenfalls ganz hervorragend bedient. Michael Strecke, DL8KCX, und Ralf R. Radermacher, DL9KCG, Fa. MSoft Köln, haben mit ihrem Amiga ScanMate ebenfalls ganze Arbeit geleistet. Dieses Sende- und Empfangsprogramm für die Betriebsarten SSTV und Fax läuft auf allen Ami-gas mit mindestens 1 MByte Hauptspeicher und OS 2.0 oder höher. Eine Festplatte muß ebenfalls vorhanden sein. Das ScanMate-System besteht aus einem Interface mit DSP-Intelligenz und einer von Diskette installierbaren Software (Bild 16). Das Interface ist in drei Varianten erhältlich: FM-Gerät mit Anschlußmöglichkeit für drei Funkgeräte, FM/AM-Gerät mit Anschlußmöglichkeit für drei Funkgeräte und FM-Gerät mit Anschlußmöglichkeit für ein Funkgerät. Die AGA-Chips der neueren Amigas 1200 und 4000 werden bereits bedient. Auch die verschiedensten Grafik-Karten, wie Retina, Merlin oder EGS sollen bald unterstützt werden.

Bild 16
Bild 16: Fax und SSTV für die Commo dore-Amigas: Amiga ScanMate

Den Entwicklern von ScanMate ist es gelungen, die grafischen Fähigkeiten des Amigas für die Bildübertragung voll auszureizen und eine Fülle von hilfreichen Sonderfunktionen in das Programm zu implementieren. An-schließbar ist ein Digitizer zur Echtzeit Digitalisierung von Live-Bildern, die sofort ausgesendet werden können. Somit wird ein betriebstechnischer Komfort erreicht, der sonst nur von speziellen Geräten zur Verfügung gestellt wird (z.B. SSTV/Fax-Konverter SC-2 von Volker Wraase, DL2RZ). ScanMate ist in der Lage, alle SSTV-Modi normgerecht auszusenden und zu empfangen und unterstützt bei der Betriebsart Fax u.a. den JV-Color-Fax-Modus, damit hochwertige Farb-Fax-übertragungen auch mit Anwendern des Programms JVFAX von DK8JV (siehe oben) durchgeführt werden können. In Bild 17 ist eine Hardcopy des Bediener-Bildschirmteils (mit Fenster für Bildspeicherverwaltung) aus dem Programmlauf von Scan-Mate zu sehen.

Bild 17
Bild 17: Amiga ScanMate bietet u.a. eine sehr übersichtliche Bildschirmspeicher-Verwaltung

Das Fax/SSTV-Paket Amiga ScanMate hat Jürgen Dreyer, DL3FY, näher unter die Lupe genommen und wird darüber hier in der CQ DL ausführlich berichten. Wer nicht seinen Computer für Fax und SSTV verwenden will, gleichzeitig aber auch etwas mehr "Außenwiderstand" in diese Betriebsarten investieren kann, ist mit dem SSTV/Fax-Konverter SC-2 (Bild 18) gut beraten. Dieses von Volker Wraase, DL2RZ, entwickelte und vertriebene Gerät ist als Nachfolger des legendären SC-1 entstanden und enthält sämtliche Funktionseinheiten, die für einen komfortablen SSTV-Betrieb nötig sind. Die Möglichkeiten des Fax-Betriebs wurden leider in bezug auf den Vorgänger insgesamt etwas abgespeckt. Trotzdem wird auch diese Betriebsart gut bedient, z.B. durch die Möglichkeit, zu übertragende Bilder von einer Kamera elektronisch aufnehmen zu lassen und danach sofort aussenden zu können.

Bild 18
Bild 18: SSTV/Fax-Konverter SC-2 von Volker Wraase, DL2RZ

Der SC-2 enthält einen Normenwandler, um ein normales Fernsehgerät als Ausgabeeinheit anschließen und andererseits handelsübliche Videokameras und andere Videoquellen als Eingabegeräte nutzen zu können. über einen normgerechten RGB-Videoeingang mit SCARTBuchse lassen sich verschiedene Videosignale einspeisen: PAL/SECAM-Video, S-Video, NTSC-Video (über externe RGB-Encoder) oder auch RGB-Signale von einem Computer. Selbst bewegte Szenen (in Schwarzweiß oder Farbe) lassen sich schnell speichern und digitalisieren. Die optimale Ausgabeeinheit ist ein RGB-Monitor. Hiermit wird für den Betracher die größte Wiedergabequalität erzielt.

Der SC-2 unterstützt alle gängigen SSTV-Modi und verfügt - je nach Betriebsart - über bis zu acht Bildspeicher. Während des Empfangs kann gleichzeitig in einem anderen Bildspeicher ein auszusendendes Bild eingelesen werden und umgekehrt. Damit Bilder auf handelsüblichen Tonbandgeräten konserviert und wieder aufgerufen werden können, verfügt der Konverter über einen entsprechenden Anschluß. Der SC-2 stellt sogar die Möglichkeit zur Verfügung, auch Fax-Bilder auf Tonband aufzeichnen zu können. Wegen der bei Fax fehlenden Synchron-Informationen ist dies nicht so ohne weiteres möglich. Im SC-2 wird dies durch Umwandlung des Fax-Bildes in ein 64s-SSTV-Bild realisiert.

Bild 19
Bild 19: Amateurfunkstelle DJSUE mit SSTV/Fax-Konverter

Der SSTV/Fax-Konverter SC-2 verfügt über unzählige weitere Leistungsmerkmale, die hier aus Platzgründen nicht alle angesprochen werden können. Bild 19 zeigt eine Aufnahme der Station von Günter, DJ5UE, in Delmenhorst. Obwohl auch hier der Personalcomputer bereits eine wichtige Rolle spielt, ist der SC-2 nach wie vor die zentrale Komponente bei den Bildübertragungs-Betriebsarten Fax und SSTV.

Es gibt noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, mit und ohne Computer Fax-und SSTV-Bilder in die Luft zu schicken und solche zu empfangen. So sind auch für den Atari-ST/TT und die Commodore-Heimcomputer C 64 / C 128 entsprechende Hard- und Software-Komponenten zu bekommen. Es ist aber unmöglich, alle diesbezüglichen Produkte im Rahmen dieses kleinen Obersichtsbeitrag besonders anzusprechen. Das in der Tabelle 3 aufgeführte Verzeichnis von Hard- und Software-Lieferanten wird sicher noch den einen oder anderen Tip vermitteln.

Wo wird gefaxt? Wo sind SSTV-Aktivitäten?

Tabelle 2: Frequenzbereiche für SSTV und Fax
SSTV auf KurzwelleSSTV auf VHF/UHF/SHF
3,730 ... 3,740 MHz144,500 MHz
7,035 ... 7,045 MHz432,500 MHz
14,225 ... 14,235 MHz433,400 MHz
21,335 ... 21,345 MHz1296,500 MHz
28,675 ... 28,685 MHz 
FAX auf KurzwelleFAX auf VHF/UHF/SHF
3,730 ... 3,740 MHz144,700 MHz
7,035 ... 7,045 MHz432,700 MHz
14,225 ... 14,235 MHz433,700 MHz
18,105 ... 18,115 MHz1296,700 MHz
21,335 ... 21,345 MHz 
24,925 ... 24,935 MHz 
28,675 ... 28,685 MHz 
Anmerkung:
  • Auf Kurzwelle sind auf den klassischen Bändern für SSTV und FAX gleiche Bereiche ausgewiesen.
  • Zusätzlich ist auf zwei WARC-Bändern FAX-Betrieb möglich.
  • Die Anruf-Frequenzen befinden sich jeweils in der Mitte der angegebenen Frequenzbereiche.

Fax- und SSTV-Betrieb ist fast auf allen Bändern von 80 m bis 70 cm zu beobachten. Schwerpunkte liegen auf der Kurzwelle im 80-m- und 20-m-Band sowie auf 2 m und 70 cm. Tabelle 2 gibt Auskunft über die von der IARU empfohlenen Frequenzbereiche für die Betriebsarten SSTV und Fax. Es ist aber jetzt schon zu beobachten, daß auf einigen Bändern aufgrund der stark gestiegenen Aktivität rund um diese empfohlenen Bereiche SSTV-und Fax-"Geräusche" durch den äther marschieren. Leider werden im Kurzwellenbereich bildübertragende Stationen häufig gestört, weil viele Fonie-SSBIer entweder die SSTVIer und Faxer bewußt "überbügeln" oder keine Kenntnis davon haben, daß es noch andere Betriebsarten und empfohlene Bandpläne der IARU gibt. Es kommt auch vor, daß eine auftauchende Bildmodulation von besonders schlauen Funkexperten als Signale kommerzieller Bandeindringlinge gewertet werden. So manche Tagesaktivität eines Bildübertragungsfreundes ist darauf schon den kilowattendstufengestützten "Säuberungsaktionen" zum Opfer gefallen. Eine weitere Ignoranz und Intoleranz erfahren die Bildfunkfreunde selbst durch einen großen nationalen Amateurfunk-Verband in Mitteleuropa, der einen Morsekurs ausgerechnet dort ausstrahlen muß, wo das Zentrum der Bildfunk-Aktivität im 80-m-Band liegt (nach IARU-Empfehlung!).

Einsteiger in den Bildfunk sollten sich aber nicht durch bewußte oder unbewußte Störungen abschrecken lassen. Die Devise lautet: Je größer die Aktivität, desto größer ist der Aufklärungserfolg bei den Nur-Fonielern. Sicher werden in absehbarer Zeit die Selbstheilungskräfte auf den Kurzwellen-Bändern greifen.

Eine sichere Bank für erste Empfangserfolge sind Beobachtungen der Fequenzen 144,500 und 144,700 MHz im 2-m-Band. Hier laufen vielerorts regionale SSTV- und Fax-Versuche in Frequenz-modulation. Neue Systeme werden ausprobiert, und dazu gibt es reichlich technische Begleitkommentare. ähnlich interessant sind die im 70-cm-Band auf den Ausgabe-Frequenzen 438,575, 438,600 und 438,625 MHz (Eingabe mit -7,6 MHz Shift) angesiedelten Multimode Relais. Auch auf den Frequenzen 432,500, 432,700, 433,400 und 433,700 MHz werden verschiedentlich Bilder übertragen. Im Kurzwellenbereich ist in den Bereichen um 3,370 (80 m) und 14,230 MHz (20 m) in Abhängigkeit der tageszeitlichen Ausbreitungsbedingungen ständig "etwas wahrzunehmen".

Fax-Empfang kann auch außerhalb der Amateurfunk-Bänder interessant sein. Zu nennen sind die Wetterdienste im Lang- und Kurzwellenbereich und der Empfang von Wettersatelliten. Hierzu bietet das Buch "Guide To Facsimile Stations" aus dem Klingenfuss-Verlag in Tübingen eine Unmenge von Informationen.

Erhältliche Hard-und Software

Die Aufstellung in Tabelle 3 enthält eine Auswahl von Anschriften, bei denen sich der an Fax und SSTV interessierte Funkfreund Bausätze, Bausteine, Software und Zubehör für seine Bildfunk-Absichten besorgen kann. Es handelt sich wirklich nur um eine Auswahl aus dem gesamten Angebot. Deshalb sei dem interessierten Funkfreund geraten, zusätzlich die Angebote in den einschlägigen Amateurfunk-Magazinen zu verfolgen.

Tabelle 3: Wer liefert was?
Werliefert was?
Eberhard Backeshoff, DK8JV
Obschwarzbach 40a
40822 Mettmann
JVFAX 6.0 FAX/SSTV-Sende- und Empfangs-programm für Industrie-Standard-PCs.
Franz-Josef Rechin, DL5VG
Pasteurstr 3
66386 St. Ingbert
(Vertrieb für DL)
PASOKON-TV SSTV-Paket von WB2OSZ für Industrie-Standard-PCs
MSoftAmiga
Michael Strecke, DL8KCX
Brabanter Str. 5
50674 Köln
ScanMate SSTV/FAX-System für Commodore Amiga
WRAASE electronic
Kronsberg 10
24161 Altenholz
SSTV/FAX-Konverter SC2 und andere Komplettsysteme für SSTV
Werner Stratmann, DK7B0
Middelweg 22
26349 Jade 1
BO-SSTV SSTV-System für Industrie-Standard-PCs
Frank Löscher, DL1JFH
Hospitalweg 13
08118 Hartensten
DL1JFH-SSTV-Konverter Komplettaystem, Robot-1200C-kompatibel
C-Data
Hohenwarter Str. 6
85276 Pfaffenhofen
SSTV- und FAX-Programme und Universal-Konverter für Induatrie-Standard-PCs, Commodore Amiga und C64
AFUSOFT
Postfach 2113
75201 Königsbach-Stein
FAX-Programme für Industrie Standard-PCs und Atari-ST/TT Konverter MPSK und LFPC Langwellen-RX LWEM
John Langner, WB2OSZ
115 Stedman Street
Chelmsford
MA 01824, USA
SSTV-System für Atari ST und PASOKON-TV SSTV-Paket für Industrie-Standard-PCs
Ulrich Bangert, DF6JB
Weddigenstr. 28
42389 Wuppertal
EASYFAX-Konverter Universal-Konverter für FAX und SSTV (Verwendbar mit vielen Rechnertypen und Programmen)
AEA Inc.
P.O. Box C2160
2006 196th Street
S.W. Lynwood, WA 18036, USA
AVT, Amiga Video Transceiver SSTV/FAX-System für Commodore Amiga

Für den Einsteiger empfohlen

Weitere Hilfe und Literatur

Da Fax und SSTV bislang als Sonderbetriebsart nur von relativ wenigen Funkamateuren gepflegt wurde, waren Ansprechpartner in Vereinen und Projektgruppen bislang nur vereinzelt zu finden. Bei zunehmendem Interesse und bei steigender Aktivität ändert sich dies aber sicherlich. Der Deutsche Amateur-Radio-Club e.V. betreut SSTV- und Fax-Aktivitäten im Referat für HF sowie im Referat für Technologie. Ansprechpartner im HF-Referat sind Martin Nähring, DF8FE, Hebbelstr. 5, 71554 Weissach, Klaus-Dieter Koch, DF6DR, Oskar-Wachtel-Weg 1, 44149 Dortmund, und Werner Ludwig, DF5BX, Postfach 1270, 49124 Georgsmarienhütte. Ansprechpartner im Referat für Technologie ist Ferdi Schmid, DKSBI, Ottjen-Alldag-Str. 27, 28279 Bremen.

Weiter bemüht sich in Deutschland die AGAF e.V. (Arbeitsgemeinschaft Amateurfunkfernsehen) u.a. um die Pflege der Betriebsarten SSTV und Fax. Vierteljährlich erscheint dort der "TV-Amateur", eine informative Zeitschrift für Bild- und Schriftübertragungsverfahren. Außerdem sind dort Sonder-Publikationen über SSTV zu erhalten. Ansprechpartner für SSTV und Fax ist Klaus Kramer, DL4KCK, Arminiusstr. 24, 50679 Köln. Die Anschrift der AGAF-Geschäftsstelle lautet: Marie-Luise Althaus, Beethovenstr. 3, 58239 Schwerte. Für den, der sich über die Grenzen hinaus informieren oder engagieren möchte, hier noch zwei weitere Anschriften: BATC, British Amateur Television Club, Greenehurst, Pinewood Road, High Wycombe, Bucks, HP12 4DD, England; IVCA, International Visual Communications Association, 101 Oenoke Lane, New Canaan, CT 06840, USA.

Vom britischen BATC erscheint regelmäßig die Publikation "CQ-TV" mit einer ständigen Rubrik über SSTV. An Büchern sind zu empfehlen das beim BATC erschienene Werk "Slow Scan Television Explained" von Mike Wooding, G6IQM, das "Slow Scan Television Handbook" von Don Miller, W9NTP und Ralph Taggart, WD8DQT, sowie das aus dem Franzis-Verlag sn M,üchen stammende, aber etwas betagte RPBBuch "KW-Amateurbildfunk SSTV und Fax" von Hans-Joachim Pietsch, DJ6HP. Eine Fülle von Informationen über Fax-Empfang einschließlich Frequenzangaben bietet das (bereits oben angesprochene) aus dem Klingenfuss-Verlag stammende Buch "Guide To Facsimile Stations". Dieses Werk ist wohl die zur Zeit umfangreichste gedruckte Information für Fax-Freunde (auch für Amateurfunk-Fax!). Weiter ist das Buch "Fax für Einsteiger" von H.-J. Schalk, DJ8BT, aus dem DARC-Verlag von Interesse. In Kürze wird dieses Buch in aktualisierter Form neu erscheinen und auch Einsteigerhilfe für die Betriebsart SSTV bieten.

Nun viel Freude und Erfolg bei der Beschäftigung mit Fax und SSTV. Aufwiedersehen auf dem Bändern!

DK5BI, Ferdi Schmid.