Rob's web

Eine einfache Methode den Drehsinn zirkular polarisierter Antennen umzuschalten

Home - Techniek - Electronica - Radiotechniek - Radio amateur bladen - UKW-Berichte - Eine einfache Methode den Drehsinn zirkular polarisierter Antennen umzuschalten


Es wurden bereits etliche Methoden veröffentlicht, die Polarisationsrichtung von zirkular polarisierten Antennen nach Belieben umzuschalten(1),(2). Sie waren verhältnismäßig aufwendig und konnten nur für 2-m-Antennen angewendet werden, weil die unvermeidlichen Schwankungen des Verkürzungsfaktors größerer Kabellängen bei höheren Frequenzen zu unkontrollierten Verhältnissen führen.

Wenn die Umschalteinrichtung dagegen nicht am stationsseitigen Ende von zwei mehr oder weniger langen Koaxialkabeln, sondern nahe der Antenne angeordnet wird, und wenn man sich auf 2 Polarisationsarten - nämlich zirkular links und zirkular rechtsdrehend - beschränkt, kann man die hier beschriebene, einfache Umschalteinrichtung benutzen. Sie benötigt nur ein Koaxialrelais, das sich von der Station aus fernschalten läßt und genügt für den Funkbetrieb über OSCAR-Satelliten, bei denen lineare Polarisation nicht benötigt wird.

Bild 1 zeigt die vorgeschlagene Anordnung, bei der die phasenbestimmenden Leitungen nur λ/2 beziehungsweise 3/4 λ lang sind. Damit eignet sich diese Umschaltung auch für 70-cm-Antennen, was für den OSCAR-Betrieb wichtig ist. An beliebiger Stelle in Leitung 2 befindet sich eine λ/2 lange Umwegleitung, welche den Laufzeitunterschied zwischen beiden Leitungen von λ/4 auf 3/4 λ erhöht. So ergibt sich mit der gezeichneten Relaisstellung Z-Polarisation im Uhrzeigersinn, bei umgeschaltetem Relais dagegen Z-Polarisation im Gegenuhrzeigersinn.

Bild 1
Bild 1: Polarisationsumschaltung zwischen zirkular rechts- und zirkular linksdrehend.

Die einzigen zusätzlich zum Kabel benötigten Teile sind ein Koaxialrelais mit möglichst kurzen Kontakten und ein koaxialer Anpaßtransformator (2 × 50 Ω auf 1 × 50 Ω), wie ihn UKW-TECHNIK als "Anpaßtopf" für 2 Antennen 70 cm oder für 2 Antennen 2 m anbietet. Die im Bild gezeigten Verhältnisse gelten für die bekannten Jaybeam-Kreuzyagi-Antennen für das 2-m-Band. Sie können unter Berücksichtigung der Abstände und der Phasenlage der Dipole auf dem Boom für ähnliche Antennen abgewandelt werden.

Für die 70-cm-Kreuzyagi-Antennen 8 XY/70 cm und 12 XY/70 cm, bei denen die beiden Dipole auf dem Boom um λ/4 gegeneinander verschoben angeordnet sind, müssen beide Leitungen λ/2 lang sein. Bei allen phasenbestimmenden Leitungslängen ist natürlich der Verkürzungsfaktor (0,66 bei RG-213/U) zu berücksichtigen.

Literatur

  1. Bittan, T., DJ0BQ: Antennen-Notizbuch: Weitere Überlegungen zur Zirkular-Polarisation, UKW-Berichte 15 (1975) Heft 2, Seite 83 - 87
  2. Stoll, H., DF7SO: Fernsteuerbare Umschaltung der Polarisation einer Kreuzyagi-Antenne, UKW-Berichte 19 (1979) Heft 4, Seite 217 - 219

Terry Bittan, DJ0BQ / G3JVQ.