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Vorspannungsschaltung für die Röhrenfamilie 2C39 / 3CX100

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Eine für die Röhren der Reihen 2C39 und 3CX100(A) gebräuchliche Schaltung zum Erzeugen der Gittervorspannung wurde in (1) beschrieben und ist in Bild 1 noch einmal dargestellt. In dieser Schaltung fließt durch die Diode nur der geringe Basisstrom des Transistors, somit arbeitet sie in einem ungünstigen, gekrümmten Bereich ihrer Kennlinie. Kathodenstrom-Änderungen können sich deshalb als Vorspannungs-Schwankungen bemerkbar machen.

Bild 1
Bild 1: Übliche Vorspannungsschaltung.

Die verbesserte Schaltung (Bild 2) sieht vor, die Diode in den Emitterkreis zu legen. Der nun höhere Strom durch die Diode verschiebt ihren Arbeitspunkt in den steilen Kennlinien-teil, so daß bei Kathodenstrom-Änderungen nur noch geringe Schwankungen der Vorspannung auftreten.

Bild 2
Bild 2: So wird die Vorspannung unabhängig vom Kathodenstrom.

Darüber hinaus wurde nach einer Lösung gesucht, den Kathodenstrom von ein oder zwei Röhren mit einem Instrument anzuzeigen, ohne daß ein mA-Meter in der Hochspannungszuführung liegen sollte. Bei der Schaltung aus Bild 1 müßte das Meßinstrument in den Kollektorkreis eingeschleift werden. Für den Aufbau schien es jedoch einfacher, das Instrument von der eigentlichen Verstärkerschaltung und der Vorspannungserzeugung zu trennen. Die so verbesserte Schaltung ist in Bild 2 enthalten - in dieser Schaltung bleibt die Referenzspannung im Betrieb der Röhre(n) weitgehend konstant und die MeßwerkAnzeige hat nur einen geringen Einfluß darauf.

Die durch die Anordnung nach Bild 2 erzeugte Vorspannung läßt sich wie folgt berechnen:

Eq 1

Mit R1 in kΩ ergibt sich die Kathodenspannung UK in Volt. Der Widerstand R2 ist entsprechend dem verwendeten Meßinstrument auszuwählen.

Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß man die Basis des Transistors T1 nur mit Masse zu verbinden braucht, um den Kathodenstrom der Röhre(n) auf fast Null zu bringen. Der Reststrom ist dann UK/R1, und der Strom durch R3 und R4 beträgt zusammen etwa 2 mA, wenn T2 gerade nicht mehr leitet. Der Meßfehler ist somit vernachlässigbar. Diese Art einen "Cut-off" zu erzwingen, kann beispielsweise zur Tastung verwendet werden.

Für vollständiges Sperren muß R1 abgeschaltet werden, was durch einen Schalttransistor oder ein Relais geschehen kann. Man sollte dann - um Rauschen von der Leistungsstufe zu verhindern - einen weiteren Widerstand vorsehen und zwar etwa 47 kΩ von der Kathode nach Masse.

Literatur

  1. Tautrim, A., DJ2PU: StreifenleitungsSendeverstärker für das 70-cm-Band mit der 2C39, UKW-Berichte 12 (1972) Heft 1, Seite 36 - 51
  2. Weiner, K., DJ9HO: Einfach aufzubauender Leistungsverstärker für das 70-cm-Band mit der 2C39, UKW-Berichte 14 (1974) Heft 3 Seite 150 - 154
  3. Vollhardt, D., DL3NQ: Gittervorspannungserzeugung für Gitterbasis-Stufen mit geerdetem Steuergitter, UKW-Berichte 12 (1972) Heft 2, Seite 105 - 106

LA8AK, Jan Martin Noding.