Rob's web

Der Dynamikbereich von 2-m-Geräten 2

Home - Techniek - Electronica - Radiotechniek - Radio amateur bladen - UKW-Berichte - Der Dynamikbereich von 2-m-Geräten 2


Verbesserung des TS700

Die störenden Seitenbänder, welche die Sendesignale des TS700 begleiten, sind im Abstand von ± 100 kHz oder weniger relativ stark. Sie haben ihren Ursprung im Gleichspannungswandler des Stromversorgungsteils. Er schwingt mit etwa 600 Hz und verursacht eine Amplitudenmodulation des Senders. Es handelt sich um 600Hz-impulse, deren Anstiegsgeschwindigkeit für die große Bandbreite des HF-Signals von ± 100 kHz verantwortlich ist.

Die hier beschriebenen Modifikationen verhindern, daß das 600-Hz-Signal in den Sender gelangt; somit werden die Amplitudenmodulation und die Stör-Seitenbänder eliminiert.

Bild 1 zeigt die Störseitenbänder von einigen TS700, und zwar mit durchgezogenen Linien im Originalzustand, mit unterbrochenen Linien die Meßwerte nach durchgeführter Modifikation.

Bild 1
Bild 1: Die Störseitenbänder werden beim TS700 durch die 600-Hz-impulse des Gleichspannungswandlers verursacht.
Massive Linien: Originalzustand von 4 verschiedenen Geräten; unterbrochene Linien: nach der Modifikation.

Die mit Agekennzeichneten Kurven repräsentieren ein älteres Gerät, das bei der ersten Messung (A1) defekt war. Als Ursache wurden lose Muttern (Befestigung der Platine im Netzteil) festgestellt. Nachdem die 4 Muttern festgezogen waren, zeigte das Gerät normale Meßwerte (A2). Nach der Veröffentlichung dieses Artikels in "Radio och Television" erhielt ich Zuschriften, die erkennen ließen, daß auch andere Geräte dieses Problem haben.

1.

Der erste Schritt, die Störseitenbänder des TS700 zu verringern, besteht also darin, diese Muttern festzuziehen, damit das Netzteil ordentliche Masseverbindungen bekommt.

Die Kurven B und C stammen von Geräten aus neuerer Fertigung. Gerät D wurde nur nach der Modifikation gemessen; es ist nicht bekannt, ob es sich um ein älteres oder neueres Modell handelt.

Im Netzteil fließen sehr hohe Ströme des 600Hz-Signals. Die Wahl der Massepunkte ist deshalb kritisch. Die Massepunkte der 9-V-Stabilisierung nicht nicht sorgfältig gewählt worden, deshalb besteht der zweite und dritte Schritt der Modifikationen darin, die Masseverbindungen der 9-V-Stabilisierungsschaltung zu verbessern. Dies wird folgendermaßen durchgeführt:

2.

Man verbindet den Massestift der integrierten Stabilisierungsschaltung (Q11, Pin 1) mit einer der oben erwähnten Muttern, indem man einen Kupferdraht von wenigstens 2,5 mm Durchmesser von der Oberseite der IS an die Mutter führt und anlötet. Man benutzt diejenige Mutter, die der 144-MHz-Endstufe am nächsten ist.

3.

Das masseseitige Ende von R28 verlegt man auf Stift 1 von Q11. Dazu kneift man das obere Ende von R28 ab und lötet einen neuen 1-kΩ-Widerstand vom losen Ende des Widerstandes R27 zum Stift 1 von Q11 (von oben) ein.

Neuere TS700 benötigen nun nur noch eine weitere Änderung. Denn obwohl die Schritte 2 und 3 die Wechselspannung auf der 9-V-Leitung reduziert haben (besonders bei tiefen Frequenzen), ist die 9-V-Spannung doch noch nicht sauber genug. Deshalb wird noch Schritt 4 durchgeführt.

4.

Man lötet die Verbindung vom 9-V-Stabilisator zum Transceiver auf und fügt eine NF-Drossel ein. Da sie nicht kritisch ist, haben wir verwendet, was sich gerade fand - nämlich ein Philips-Ferrit-Ringkern, Material 4C6 violett, mit den Abmessungen 23 × 14 × 7 und mit 30 Windungen Kupfer-Lack-Draht von 0,8 mm 0 bewickelt. Die Drossel sollte eine Induktivität von 50 µH oder mehr haben und ein geringes Streufeld aufweisen. Sie wird mit etwas Kunststoffband isoliert und zwischen einem Elektrolytkondensator und dem Deckel der Spannungsversorgungseinheit eingeklemmt. Ältere TS700 benötigen noch zwei weitere Modifikationen. Da es schwierig sein kann zu beurteilen, ob sie nötig sind oder nicht, wird empfohlen, sie in jedem Fall durchzuführen.

5.

Man lötet einen Elektrolytkondensator von 220 uF oder mehr zwischen dem 6-V-Anschluß der Spannungsversorgung und derjenigen Mutter ein, die bereits als Massepunkt für Q 11 im zweiten Schritt benutzt wurde.

6.

Es wird ein Elektrolytkondensator von 1000 µF oder mehr zwischen der Sicherung F2 (2 A) in der 20-V-Leitung und dem Massepunkt in der Nähe der Mitte der Rückwand des Transceivers eingelötet.

In Bild 2 kann man die Änderungen 1 bis 5 erkennen, und Bild 3 zeigt den entsprechenden Schaltungsauszug.

Bild 2
Bild 2: Diese Arbeiten sind auszuführen:
A: Alle 4 Sechskantbolzen festziehen
B: Einen dicken Draht zwischen dem Bolzen links oben und Pin 1 von Q11 einlöten
C: Den alten Widerstand abkneifen
D: Der neue 1-kΩ-Widerstand
E: Hier den 220-µF-Elko einbauen
F: Die Ringkern-Drossel

Bild 3
Bild 3: In diesem Schaltungsteil sind die Verbesserungen auszuführen.

Der TS700 ist leicht zu verbessern, wie hoffentlich klar geworden ist. Um die Schritte 1 bis 5 auszuführen, braucht man lediglich den Deckel der Spannungsversorgungseinheit abzunehmen (4 Schrauben). Die benötigten Bauteile sind 1 Widerstand, 2 Kondensatoren, 1 Ringkern und etwas Kupfer-Lack-Draht.

Die nach den beschriebenen Modifikationen verbleibenden Rauschseitenbänder stammen vom weißen Rauschen der Verstärkerkette. Ich zeige in dieser Artikelserie, wie die schmalbandigen Störseitenbänder etlicher Transceiver-Typen reduziert werden können; nach den Änderungen haben sie alle nur noch Seitenbänder aus weißem Rauschen.

Viele der Transceiver haben 2-Signal-Dynamikbereiche von etwa 115 dB. Deshalb werde ich vielleicht in späteren Artikeln zeigen, wie das weiße Rauschen unter diesen Wert gesenkt werden kann - was für etliche Typen möglich erscheint.

SM5BSZ, Leif Asbrink.

Hinweise - Verbesserungen - Änderungen

Bei meinem TS700 zeigte sich noch eine andere schwache Stelle: Nachdem ich nämlich alle Änderungen ausgeführt hatte und den Transceiver einschaltete, ging die 220-V-Sicherung durch. Mit einer neuen Sicherung arbeitete er zwar wieder, aber das Netzteil wurde sehr heiß. Ich fand dann heraus, daß der hohe Ladestrom des 1000-11F-Kondensators die Diode D 7 zerstört hatte. Dadurch waren nun Ein- und Ausgang des Gleichspannungswandlers miteinander verbunden, was beinahe das Ende meines TS 700 bedeutet hätte!

Nach Einbau eines angemessenen Diodentyps, einer 1N 4007, war das Problem behoben. Signal-Rapporte benachbarter Stationen zeigten mir dann, daß mein Signal deutlich sauberer geworden war; die Modifikationen waren also schließlich erfolgreich und ich möchte dem Autor für diesen Artikel danken!

PE1AAP.