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HF-Tastkopf zum Prüfen und Messen

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Zur orientierenden Feststellung ob ein aktiver Vierpol - sei es gewollt oder unerwünscht - schwingt, genügt ein einfacher HF-Tastkopf mit nachgeschaltetem Gleichspannungs-Instrument. Das Einsatzgebiet reicht von Längstwelle bis in den UHF-Bereich, und wenn das Voltmeter einen hohen Innenwiderstand hat, werden unmodulierte HF-Spannungen auch recht genau angezeigt. Ein entscheidender Vorzug ist, daß keine Masseklemme erforderlich ist - die Handkapazität des Bedienenden genügt.

Das Konzept stützt sich auf die in (1) verwendete Schaltung. Hinweise zur Verwendung von Halbleitern für die Gleichrichtung und für einen Anzeigeverstärker wurden in (2) gefunden. Sofern das Gleichspannungs-Meßinstrument einen Innenwiderstand von 50 kΩ/V oder mehr hat, ist jedoch kein Anzeigeverstärker erforderlich.

Die einfache Schaltung zeigt Bild 1, der Stromkreis wird durch den nicht eingezeichneten Innenwiderstand des Instruments vervollständigt. Zur Gleichrichtung der HF-Spannung werden Germanium-Spitzendioden für niederohmige HF-Gleichrichterschaltungen verwendet. Es eignen sich vor allem folgende Typen:

AAZ10 (Telefunken)
AAY27, AA 116 (Siemens)
OA90 (Valvo)
1N40

Bild 1
Bild 1.

Dies sind uralte Typen, von denen der markierte noch am ehesten zu kaufen sein dürfte. Wer beim Suchen in der "Bastelkiste" einige 1N21 zu Tage fördert, kann den Tastkopf damit aufbauen.

Die Kondensatoren C1 und C2 sind möglichst Keramiktypen ohne Anschlußdrähte mit maximal 100 pF. Dieser niedrig erscheinende Wert stellt sicher, daß die Kondensatoren auch bei UHF noch als Kapazitäten wirken (was bei Werten von 1 nF mit Sicherheit nicht mehr der Fall wäre).

Als Aufbauvorschlag dient Bild 2. Wichtig für ein Funktionieren bei möglichst hohen Frequenzen sind ein sorgfältiger, stabiler Einbau der Tastspitze, kürzeste Verbindungen vom Eingang zu den Dioden, und von diesen zu den Scheibenkondensatoren. Alles andere ist unkritisch, nur sollte man die Zugentlastung des 2poligen Kabels nicht vergessen.

Bild 2
Bild 2.

Mit einem nicht sehr sorgfältig erstellten Stück konnte der Verfasser HF-Spannungen zwischen 30 kHz und 430 MHz mit nur 10 % Fehlanzeige messen. Höhere Frequenzen standen mit definiertem Pegel nicht zur Verfügung.

Literatur

  1. Unterlagen zum Siemens HF-Multizet
  2. Unterlagen zum Resonanzfrequenzmesser WAM (Rohde und Schwarz)

DC6NG, Dr. Siegfried Behrens.