Rob's web

KW-Preselektor-Verstärker

Mit seinem Frequenzbereich von 20-25, 25-30 oder ca. 30-40 MHz ist diese Schaltung besonders an Behelfsantennen und hinter VHF/UHF-Konvertern geeignet. Ihre Verstarkung ist bis auf negative Werte absenkbar.

Bild 1
Bild 1: Schaltung der Version fur 10 m mit Pegel- und Gleichspannungswerten.

Schwingkreiswerte
Bereich20-25 MHz25-30 MHz30-40 MHz
L1 = L2 = L32-2,4 µH1-1,2 µH1-1,2 µH
T1 = T2 = T34/20 pF4/20 pF3/10 pF
Parallelkapazitat Pohne10 pFohne
Kapazititsbereich18-30 pF28-40 pF15-27 pF

Somit kann nicht nur eine Übersteuerung, sondern (bei unter 0 dB Verstarkung) auch eine weitere Reduktion von Inter- und Kreuzmodulation erreicht werden. Der elektronische Teil der Schaltung arbeitet vor allem als Impedanzwandler und halt die Betriebsgüte der Selektion hoch.

Erkennbar ist die optimale Einstellung am Verschwinden des IM-Storriebels. Meist genügt schon ein Bruchteil der moglichen Dampfung, urn wieder storungsfreien Empfang zu haben.

Ein Blick auf die Schaltung

macht deutlich, dass den wesentlichen Anteil an der Verbesserung des Grol3signalverhaltens das Dreikreisfilter bringt. Es hat etwa 300 kHz -3-dB-Bandbreite im Gegensatz zu 2 bis 3 MIHz von UKW-Empfangsumsetzern. Bei fachgerechtem Aufbau der Schaltung betragt die Weitabselektion etwa 50 dB. Das bedeutet, das Poti 470 Ohm direkt neben die Koax-Antennenbuchse in das HF-dichte Metallgehause zu setzen [2]. Dann kann mit diesem Poti, wie beim Muster, die Gesamtverstarktmg zwischen -24 dB und 16 dB bei 30 MHz eingestellt werden. Damit werden alle praktisch vorkommenden Pegelverhaltnisse erfasst.

Das Dreikreisfilter stellt einen optimalen Kompromiss aus Selektion und Dampfung dar. Dies ist auch an den Messwerten erkennbar, die mit einem hochohmigen, kapazitatsarmen Tastkopf und einem HF-Millivoltmeter ermittelt wurden. Je nach Leerlaufgüte der verwendeten Spulen und Kondensatoren liegt die Schwingkreisgute bei 60 bis 180 entsprechend Bandbreiten von 165 bis 500 kHz bei 30 MHz. Die Gesamtbandbreite ließe sich durch Verringerung der induktiven Kopplung (Trennbleche zwischen L1 und L2 sowie L2 und L3) ohne weiteres auf 100 kHz drücken, was aber eine Erhohung der Dampfung und mehr Schwierigkeiten beim Abgleich bedeutet. Auch wurde sich an der Weitabselektion kaum etwas andern.

Soll die Vorselektion nur zwischen 20 und 25 MHz wirksam werden, so sind die 10-pFKondensatoren wegzulassen und die Induktivitäten auf 2,2 µH zu vergroßem, wobei die Gesamtkapazitat je Kreis 18 bis 30 pF durchlauft. In der Schaltung dargestellt sind die Verhaltnisse für 25 bis 30 MHz (10-m-Band-Preselektor). Hier kann man ja auf Empfanger treffen, deren Empfmdlichkeit bei langerem Antennenkabel und guten Bedingungen nicht mehr ganz ausreicht. Auch lasst sich der Abstimmbereich zwischen 30 und 40 MHz verschieben. Auch dann entfallen die 10-pF-Kondensatoren, und die Trimmer haben 3/10 pF.

Wie die eingetragenen Pegelwerte zeigen, kommt die Verstarkung vor allem durch Hochtransformieren der Spannung am PotiSchleifer zu Stande. Der BF 910 verstarkt die Spannung nur zweifach, gleicht also nur den Spannungsabfall am 10-pF-Kondensator an GI aus. Das bedeutet geringe Intermodulation, was sehr wunschenswert ist. Das Eigenrauschen des Dual-Gate-MOSFETs ist mit tinter 1,8 dB (bei 200 MHz) vemachlassigbar. Mit gleichgutem Ergebnis ist der BF 961 einsetzbar. Ihm wird im optimalen Arbeitspunkt sehr gute Linearitat and somit bestes Großsignalverhalten bescheinigt.

Eine Einstellung der Verstarkung über die Spannung an G2, wie sie in ZF-Stufen nach der Selektion üblich ist, ist ftir optimalen Empfang eigentlich nicht zu empfehlen, da die Nichtlinearitat mit der Eingangsspannung zunimmt. Alle klassischen HF-Regelungen sind so gesehen etwas paradox. Abhilfe kann die Zwischenschaltung eines Diodenreglers schaffen.

Tipps zum Nachbau

Die Bauelemente sind leicht beschaffbar and z. T. unkritisch. So dürfte es moglich rein, Festinduktivitaten mit moglichst geringer Toleranz einzusetzen. Stets achte man darauf, dass die Achse von L2 mit den Achsen der benachbarten Spulen einen rechten Winkel bildet, sodass die Kopplung minimal ist. Ein geeigneter Dreifach-UKW-Drehko wurde z. B. von Oppermann angeboten; viele andere Bauelemente erhalt man bei Reichelt oder Conrad.

Ob die Schaltung einmalig auf ein Sfück Glasfaserplatine mit kleinen Lotpunkten gesetzt wird oder man eine gedruckte Platine anfertigt, darliber entscheidet wohl die Sfückzahl. Für die Funktion ist dies vollig gleichgfiltig.

Sehr wichtig ist es hingegen, den Baustein in ein vollstandig schirmendes Alu- oder WeiBblech-Kastchen zu setzen. Ein- and Ausgang sollten durch Koaxbuchsen realisiert werden. Der 56-Ohm-Widerstand kommt dann auf die Platine oder innen an die Buchse. Ober Metall-Durchfahrungshfilsen mit 4,1 bis 4,4 mm 1nnendurchmesser muss man gehen, wenn Koaxkabel direkt angeschlossen werden soil, wie beim Muster.

Die Zuffihrung der Betriebsspannung erfolgt fiber einen Durchführungskondensator oder eine kleine DC-Buchse.

DF4UW, Wolfgang Gunther.