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50-Ohm-Messwiderstand; Einsalzfahig bis 500 MHz und selbst gebaut

Einen kleinen Abschlusswiderstand 50 Ohm braucht der Funkamateur für Messzwecke oder Tests, etwa wenn eine Störursache in einer Antennenanlage emzugrenzen 1st.

Eine übliche Dummy Load scheidet auf Grund ihrer Größe und Unhandlichkeit dabei aus, schließlich muss ja auch noch die letzte PL-Verbindung an der Antenne auf dem Dach geöffnet und reflexionsfrei abgeschlossen werden.

Da keine hohe Genauigkeit gefordert war und die Zeit drängte, wurden drei Kohleschichtwiderstände 150 Ohm/0,125 W auf eine 50-Ohm-BNC-Buchse gelötet. Damit konnten über weitere Zwischenstücke PL- und N-Buchsen sowie -Stecker adaptiert werden. Der rasche Probeaufbau lieferte beinahe erschreckend gute Ergebnisse, so dass näher untersucht wurde, bis zu welcher Frequenz die Parallelschaltung solcher Widerstande einsatzfahig ist.

Ein anderer Aufbau

Sechs 300-Ohm-Metallschichtwiderstände (ungewendelt, radiale Drahtanschlüsse) wurden an das vergoldete Mittelteil eines 50-Ohm-BNC-Steckers geschaltet und unten rundum verlötet. Bild 1 zeigt die Lötstelle der ersten beiden Widerstände. Man beachte die geringe Leitungslänge zum Mittelteil. Danach wurde dieser erste Teil in die BNC-Mittelhülse eingeführt, und die beiden Widerstände mit der geringsten Drahtlänge masseseitig angelötet. Sicher ist die Mittellötstelle, die letztlich alle Widerstände zusammenhält, ein kleines Geduldsspiel, aber es gibt fast keine andere Lösung. Das fertige Ergebnis zeigt Bild 2.

Bild 1
Bild 1: Zwei Widerstände am Steckerstift.

Bild 2
Bild 2: Blick auf den fertigen Messwiderstand.

Messungen

Bei der Messung beider Varianten in einem Entwicklungs- und Fertigungsbetrieb in Dabendorf auf dem Analyzer wurden die Erwartungen weit übertroffen. Der 3 × 150-Ohm-Aufbau lieferte bei 145 MHz ein SWR von 1,026 und bei 440 MHz von 1,086. Beim 6 x 300-Ohm-Aufbau ergab sich nur auf 440 MHz ein etwas besseres SWR von 1,061. Damit sind beide Varianten bis einschließlich 70 cm praktisch ohne Fehler einsetzbar. Die genannten Messergebnisse sind nur die wichtigsten. Es wurden auch noch andere Zusammenschaltungen (Bild 3) erprobt, die nahezu gleiche Ergebnisse erbrachten.

Bild 3
Bild 3: Zwei Dummy-Loads auf BNC und eine kleine Kollektion erpropter Zwischenstucke.

Oberhalb von 500 MHz beginnen sich Resonanzerscheinungen auszubilden. Die Periodizität wurde mit 415 MHz bestimmt. Mit kleineren Bauelementen (SMD) scheint ein Frequenzbereich von 1 GHz gut möglich.

Der Nachbau ist auch für weniger Geübte einfach möglich. Die Widerstände kann man durch eine Kappe schützen (Filmdose o. a.). Eine Nachkontrolle ist nicht zwingend erforderlich. Wer jedoch ein einfaches Gerät, mit dem das SWR im gewünschten Frequenzbereich gemessen werden kann, besitzt, kann mit der "Handfunke" einen Test machen (Bild 5).

Bild 4
Bild 4: Der verkapselte Messwiderstand.

Bild 5
Bild 5: Messung mit einem Radeberger SWR-Messgercrt auf 70 cm. Man beachte den geringen Zeigerausschlag.

Fritz Trailer, DM2ARD.